Wermelskirchen Strompreiserhöhung: Bei der BEW frühestens zum 1. März

Wermelskirchen · Die BEW Wipperfürth, Energieversorger für Wermelskirchen, Hückeswagen und Wipperfürth, hat den Donnerstag verstreichen lassen, um neue Strompreise ab 1. Januar 2013 anzukündigen. Denn: Während landauf, landab den Kunden Briefe mit teils saftigen Strompreiserhöhungen in den letzten Tagen ins Haus flatterten, wird es im Bereich der BEW zu diesem Termin keine Preiserhöhung geben. Das bestätigte am Donnerstag Geschäftsführer Wilhelm Heikamp.

"Uns fehlen wichtige Kalkulationsgrundlagen." Deshalb wird es frühestens zum 1. März oder zum 1. April 2013 neue Strompreise geben — die liegen dann sicher höher als die jetzigen. Im Oktober hatte die BEW noch auf Anfrage angekündigt, dass sich der Strom um zehn bis 15 Prozent ab Januar verteuere.

Laut Heikamp fehlten für eine sichere Kalkulation neuer Strompreise die endgültigen Netzentgelte-Kosten. Da sich die bis 31. Dezember 2012 immer wieder ändern könnten, hat die BEW auf eine Preisänderung zu diesem Zeitpunkt verzichtet. "Wir wollen keine Verunsicherung der Kunden, wenn wir mal rauf, mal runter gehen müssten." Die BEW werde sicherlich im Ergebnis etwas verlieren. Aber das sei hinnehmbar.

Energieversorger nutzen derzeit die gestiegenen Kosten für die erneuerbaren Energien, um ihrerseits die Preissteigerungen zu begründen. Die sogenannte EEG-Umlage, mit der der Ausbau des Ökostroms finanziert wird, beträgt ab 2013 statt 3,6 Cente je Kilowattstunde dann 5,3 Cent. Einen Vier-Personen-Haushalt belastet das mit etwa 60 Euro zusätzlich im Jahr.

Für Heikamp ist derzeit die rechtliche Situation besonders im Zusammenhang mit dem Ökostrom unklar. So gebe es unterschiedliche Aussagen über den Bestandschutz für die Offshore-Netzanbindung; es fehle dort die gesetzgeberische Klarheit für verlässliche Rahmenbedingungen, meinte er. Das habe letztlich Auswirkungen auf die Netzentgelte.

Diese Verschiebung der Preiserhöhung dürfte auch den Kämmerer freuen. Er hatte mit einer Mehrbelastung von 50 000 bis 70 000 Euro für 2013 gerechnet. Für Gaskunden ist zunächst keine Erhöhung vorgesehen, so der BEW-Chef am Donnerstag. Hier gebe es Festpreisverträge in unterschiedlichsten Variationen.

(RP/ac)
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