Viele Kunden bleiben in diesen Tagen ein wenig verwundert vor dem Eingang des Obi-Marktes am Biberweg stehen. Die neuen Angebote, die vor dem Baumarkt angepriesen werden, sind interessant und doch sehr ungewöhnlich zugleich.

Zwei Paletten sind dort ab sofort voll beladen mit Streusalz — und das mitten im August. Abgepackt in jeweils zehn oder 25 Kilogramm liegen die Säcke bereit zum Verkauf — gleich neben den Paletten mit Holzkohle. Erhältlich ist das Streusalz zum Preis von 4,99 Euro (zehn Kilo) oder 7,99 (25 Kilo).

Der harte Winter im Dezember und Januar, als es für Privatleute in Wermelskirchen kaum noch Streusalz zu kaufen gab, scheint vielen noch sehr präsent zu sein. Denn die Nachfrage nach Streusalz ist für die Jahreszeit enorm hoch, wie Obi-Sprecherin Nadine Kayser auf BM-Nachfrage mitteilt.

"Tatsächlich interessieren sich unsere Kunden jetzt schon für Winterprodukte", sagt Kayser. Woran das liegt, kann sie nur vermuten. "Ich denke, es hängt mit dem bisher doch eher herbstlich verlaufenden Sommer zusammen. Dieser erinnert die Menschen früher daran, dass es irgendwann wieder Winter wird. Und natürlich tut auch die Erinnerung an den letzten langen und harten Winter ihr Übriges."

Verkauf läuft gut

Neben Streusalz sind bei Obi zurzeit auch schon Schneeschaufeln und Schneefräsen erhältlich. Wie hoch das Kaufinteresse ist, wird täglich deutlich. Die Metallbox mit Schneeschaufeln im Eingangsbereich musste zuletzt schon vormittags wieder aufgefüllt werden, weil nur noch eine Schaufel verfügbar war.

Bei Obi ist man mit der Entscheidung, bereits jetzt Winterprodukte anzubieten, zufrieden. "Die Kunden nehmen unser Angebot rege an. Streusalz und Schneeschieber verkaufen sich gut, noch mehr gefragt sind aber die Schneefräsen. Diese werden jetzt schon stark verkauft und auch vorbestellt", berichtet Kayser.

Beim Bauzentrum Tönnes an der Burger Straße sind bereits die ersten Vorbestellungen für Streusalz eingegangen. Verkauft wird aber zu einem späteren Zeitpunkt. Genauso wie beim Toom-Baumarkt. Dort ist derzeit auch noch kein Streusalz oder Schneeschieber erhältlich. "Das ist alles Panikmache nach dem vielen Schnee im vergangenen Jahr", sagt Marktleiter Wolfgang Müller im Gespräch mit der BM. Nach dem starken Winter reagierte man auch bei Toom und orderte für dieses Jahr bereits frühzeitig neue Vorräte an Streusalz und Schneeschaufeln.

Für Ernstfall gerüstet

"Wir haben zurzeit auch schon alles auf Lager und könnten es bereits verkaufen. Ich denke, es reicht aber vollkommen, wenn wir damit im Oktober beginnen", findet Müller, der nicht davon ausgeht, dass es in diesem Jahr Engpässe bei der Versorgung geben wird. Man sei auf jeden Fall für den Ernstfall gerüstet, betont Müller und fügt mit einem Schmunzeln an: "Wahrscheinlich fällt in diesem Jahr dann fast gar kein Schnee."