Ferien Mit Der Bm Auf Der Straussenfarm Straußentritt kann einen Löwen töten

Wermelskirchen · Die Kinder der BM-Ferienaktion geraten mehrmals ins Staunen, als Claudia Sagner sie über die Farm in Emminghausen führt.

 Claudia Sagner zeigte den Kindern der BM-Ferienaktion gestern die Straußenfarm in Emminghausen.

Claudia Sagner zeigte den Kindern der BM-Ferienaktion gestern die Straußenfarm in Emminghausen.

Foto: Hertgen

Wermelskirchen Der sechsjährige Mats bewies eine scharfe Beobachtungsgabe und musste darüber herzlich lachen: "Die bewegen ja ihre Köpfe wie die zappelnden Marionetten im Theater." Gemeint waren die schwungvollen und schnellen Bewegungen der Straußen-Köpfe auf ihren langen Hälsen an den Gehege-Zäunen. Gemeinsam mit fünf weiteren Jungen und Mädchen besuchte Mats bei der BM-Ferienaktion gestern die Straußenfarm von Klaus Stöcker in Emminghausen. Die Kinder erlebten eine lehrreich-faszinierende Führung durch Farm-Mitarbeiterin Claudia Sagner.

Die Kinder wissen nun, dass ein Straußen-Hahn zwischen 2,40 und 2,60 Meter groß wird und ein Gewicht von 130 bis 150 Kilogramm erlangt (Hennen: 1,90 bis 2,10 Meter; 90 bis 110 Kilogramm). Die Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern zeugt von "sportlichen" Fähigkeiten der Laufvögel, denen es gelingt, eine Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern ausdauernd eine halbe Stunde lang zu halten.

Für großes Erstaunen bei den Kindern sorgte natürlich auch die Kraft der Strauße. "Wenn ein Hahn sich bedroht fühlt, wird er auch für Menschen sehr gefährlich. Ein Straußen-Tritt kann einen Löwen töten", erklärte Claudia Sagner, was den Jungen und Mädchen gehörigen Respekt einflößte. "Versucht niemals in solch eine Gehege zu klettern!", mahnte die Expertin.

Ein schönes Bild: das Naturbrut-Gehege, wo zur Zeit ein Straußen-Hahn mit seiner "Haupthenne" und zwei "Nebenhennen" fünf Junge "erzieht" - quasi ein familienähnlicher Verbund, dessen Anblick es den Jungen und Mädchen natürlich besonders antat. Ebenso wie die Geschichte von Straußenhenne "Baby", von der Claudia Sagner erzählte: "'Baby' trat vermutlich in ein Loch und brach sich das Bein. Daraufhin musste sie eingeschläfert werden. Deshalb prüfen wir hier regelmäßig die Gehege, Zäune und Ställe, um die Verletzungsgefahr für die artgerecht lebenden Tiere gering zu halten."

Beim Betreten des großen Stalls mit Jungtieren erlebten die Kinder anschaulich, was den Charakter von Straußenvögeln besonders prägt: Neugierde. Kaum im Stall angekommen, eilten die Tiere herbei - schließlich könnte es ja heute mal etwas früher als sonst Futter geben... Hier wusste der zehnjährige Ole gut Bescheid, als Claudia Sagner den Kindern die Zusammensetzung des Zusatzfutters mit unter anderem zerstoßenen Muschel-Schalen nannte: "Man mischt das Muschel-Grit hinzu, damit die Tiere genug Kalk bekommen. Das brauchen sie für feste Eierschalen. Das machen wir bei unseren Hühnern zu Hause auch."

Wie fest die Schale der Straußen-Eier tatsächlich ist, durften die Kinder testen. Claudia Sagner hatte ein Ei mitgebracht, das jeder in die Hand nehmen durfte. Damit nicht genug: Alle Kinder konnten sich nacheinander auf das Ei stellen - und siehe da: Es hielt. "Ein Straußen-Ei hält in der Regel einen 100-Kilo-Menschen aus", sagte Claudia Sagner und blickte dabei in erstaunte Kinderaugen.

(sng)
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