Wermelskirchen Strafgelder reißen Loch in DTV-Vereinskasse

Wermelskirchen · Strafen in Höhe von insgesamt etwa 800 Euro hat nun der Dabringhausener Turnverein (DTV) für zwei seiner Fußballmannschaften zahlen müssen. Das geht aus einer amtlichen Mitteilung der Kreisjugendspruchkammer hervor. Im ersten Fall handelt es sich um ein noch anhängiges Verfahren aus dem Jahr 2009. Dort trat die E-Jugend (Neun- und Zehnjährige) am 12. Juni nicht zum Spiel in Radevormwald an – 50 Euro Strafe. "Das ist lange her und eine Verquickung unglücklicher Umstände", sagt dazu auf Nachfrage Fußball-Jugendleiter Oliver Groß. Konkreter: "Die haben das wohl verpennt."

Der zweite Fall ist ärgerlicher und reißt vor allem ein Loch in die Vereinskasse, wie Groß und der DTV-Vorsitzende Andreas Gall zerknirscht erklären. Angefangen hatte alles mit einem Meisterschaftsspiel der A-Jugend gegen den TS Struck am 21. März 2010. Was genau vorgefallen ist, ist unklar. "Es muss wohl Rangeleien während und nach dem Spiel gegeben haben", sagt Groß. Und Gall weiß nur, dass der Schiedsrichter angegeben hat, dass sich Spieler beider Mannschaften geprügelt haben. "Wer angefangen hat und was genau passiert ist, ist nicht rausgekommen", so Gall. Daher sei das eigentliche Verfahren auch eingestellt worden.

Einen finanziellen Rattenschwanz hatte die ganze Geschichte dennoch. Denn sowohl zur ersten als auch zur zweiten Sitzung der Kammer in Remscheid erschien kein Vertreter des DTV. Beim ersten Mal, sei das Schreiben erst sehr spät zugestellt worden. "Wir schauen allerdings auch nur einmal wöchentlich in unser Postfach", räumt der DTV-Vorsitzende ein. Ein Fehler, der den Verein teuer zu stehen kam: fast 300 Euro Strafe und Verfahrenskosten entstanden bei der ersten ausgelassenen Sitzung.

"Sehr dumm gelaufen"

Anfang Juni wurde die zweite Sitzung anberaumt. Diesmal gab es laut Gall "interne Abstimmungsprobleme", wieder erschien niemand vom DTV, wieder eine teure Angelegenheit. Bei der dritten Sitzung konnte die Angelegenheit schließlich geklärt werden. "Natürlich haben wir uns geärgert, weil wir viel, viel Geld, das wir eigentlich anderweitig brauchen, dafür ausgegeben haben", sagt Gall. Das alles sei "sehr dumm gelaufen". Konsequenzen gab es auch: Die Post soll nun direkt an die Adresse des Vereinsheims gehen. Und bei jedem Spiel, auch bei den Bambinis, müssen künftig Ordner gestellt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort