Vereinsticker Haftpflicht für Flüchtlinge

Wermelskirchen · Für Frank Schopphoff vom ADFC Wermelskirchen steht außer Frage, dass eine private Haftpflichtversicherung auch für geflüchtete Menschen, die am hiesigen Straßenverkehr teilnehmen wollen, ein wichtiges Thema ist.

 Frank Schopphoff

Frank Schopphoff

Foto: Moll

Für Frank Schopphoff vom ADFC Wermelskirchen steht außer Frage, dass eine private Haftpflichtversicherung auch für geflüchtete Menschen, die am hiesigen Straßenverkehr teilnehmen wollen, ein wichtiges Thema ist.

Schopphoff gibt in den internationalen Klassen der Sekundarschule und des Berufskollegs seit Verkehrsunterricht und unterstützt damit die Bemühungen unter anderem von "Willkommen in Wermelskirchen" (WkiWk), die Flüchtlingen gespendete Fahrräder schenken, um so deren Mobilität zu erhöhen. Jetzt weitet Schopphoff sein Angebot mit theoretischem Unterricht, mehrsprachigen Info-Broschüren und der Vermittlung von "Verkehrspaten" für praktische Übungen über die Grenzen der Schulen aus (BM berichtete). Dabei wurde von Bürgern das Thema Haftpflicht angesprochen.

Nach der Berichterstattung in unserer Zeitung erkundigte sich Frank Schopphoff unter anderem beim ADFC-Deutschland und stellt fest: "Nur 60 Prozent der Deutschen haben eine Privathaftpflichtversicherung und können so von ihnen verursachte Schäden begleichen. Allein unter allen Radfahrern hat jeder Vierte keine Haftpflicht", besagen ADFC-Untersuchungen. Für Schopphoff eine "prekäre Situation auch für die Städte", die sich aber nicht auf radfahrende Flüchtlinge reduzieren lassen. "Die gleiche Situation entsteht ja schon als Fußgänger, der ebenfalls Schäden im Verkehr verursachen kann. Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das nicht einfach zu lösen ist. Jeder sozial schwache Mensch wird Probleme haben, eine Haftpflicht zu bezahlen."

Nach Schopphoffs Erkenntnissen koste eine Privathaftpflichtversicherung zwischen fünf und sieben Euro im Monat, als Voraussetzung für einen Abschluss würden Versicherungen ein bestehendes Konto erwarten. "Es ist zudem mehr als menschlich, dass jeder die Möglichkeit eines Unfalls immer von sich schiebt. Ganz klar: Die wichtigste Versicherung, die man haben muss, ist die Haftpflicht." Und weiter: "Wir können das Problem nicht lösen. Wir können nur dafür sorgen, dass die Regeln des Straßenverkehrs bekannt werden."

(sng)
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