Blickpunkt Kultur Figurentheater mit Prinzessin, Drache und Ritter

Wermelskirchen · WERMELSKIRCHEN (rbrt) Wild übereinandergestapelte Kartons und Konstruktionen aus Pappe bildeten gestern ein ungewöhnliches Bühnenbild in der kleinen Halle der Kattwinkelschen Fabrik. Die Zuschauer, die gekommen waren, um das Stück mit dem Titel "Die Prinzessin, der Drache und der furchtlose Ritter" zu sehen, vermuteten dahinter Berge und ein Schloss. Ein mannshoher Vorhang verdeckte den Großteil der Requisiten, wie es für ein Figurentheater unentbehrlich ist.

 Über Figurentheater in einer Koproduktion verschiedener Gruppen dürfen sich heute zahlreiche Wermelskirchener Schüler freuen.

Über Figurentheater in einer Koproduktion verschiedener Gruppen dürfen sich heute zahlreiche Wermelskirchener Schüler freuen.

Foto: Jürgen Moll

WERMELSKIRCHEN (rbrt) Wild übereinandergestapelte Kartons und Konstruktionen aus Pappe bildeten gestern ein ungewöhnliches Bühnenbild in der kleinen Halle der Kattwinkelschen Fabrik. Die Zuschauer, die gekommen waren, um das Stück mit dem Titel "Die Prinzessin, der Drache und der furchtlose Ritter" zu sehen, vermuteten dahinter Berge und ein Schloss. Ein mannshoher Vorhang verdeckte den Großteil der Requisiten, wie es für ein Figurentheater unentbehrlich ist.

Elf Kinder erzählten anhand von selbst gebastelten Stabfiguren die Geschichte des Ritters Florian, der den grünen Drachen Franz im Kampf verletzt und daraufhin von dessen guter Freundin, der Prinzessin Marie, auf die Suche nach einer Heilung bringenden Blüte geschickt wird.

Die Inszenierung entstand aus einer Kooperation der Katt mit der Musikschule Wermelskirchen. Weite Strecken wurden vom Ensemble für Alte Musik begleitet. Diesem gehört auch die Schauspielerin und Theaterpädagogin Simone Silberzahn an, die gestern jedoch Regie führte. Zwar richtete sich die Aufführung grob nach einem Kinderbuch des französischen Autors Geoffroy de Pennart. Einige Teile entwickelte das Team um Simone Silberzahn, Alfred Karnowka (Leiter des Ensembles), David Hecker (Leiter der Musikschule) und Jan Marquardt (Katt) aber selbst. "Es gibt keine vorgeschriebenen Texte. Die Kinder haben während der Proben improvisiert und ihren Text dadurch gelernt", erklärte Silberzahn.

Deren zwölfjährige Tochter Anna übernahm die Rolle der Prinzessin, die sich - so gehört es sich wohl für eine angehende Königin - besonders launisch benahm. Sich auf der Bühne mal so richtig aufzuregen und den Ritter, der auf seinem Weg falsch abbiegt, ein "Rindpferd" zu nennen, brachte Lebendigkeit ins Stück und machte der jungen Schauspielerin Spaß.

Niedlich war der Drache (gespielt von Florentina Heidecker), der die Verletzungen, die er durch das Schwert des Ritters davontrug, immer wieder nüchtern mit "Aua, mein Po" kommentierte. Der Ritter (Marie Benedix) stolperte derweil von einem Schlamassel ins nächste und schlug Monster in die Flucht. Darunter das Warzenmonster, das unbedingt mehr Warzen haben wollte, damit seine Warzenmonstermutter es ernst nahm. Und über eine Nebelgestalt (Johanna Haasbach),die über das Königreich herrschen wollte, um sich einen ordentlichen Haarschnitt leisten zu können. Wichtige Effekte lieferte das Ensemble für Alte Musik - einen Vulkanausbruch stellte Marita Bahr beispielsweise mit Hilfe einer Rahmentrommel dar. Kinder und Eltern waren begeistert, Musikschulleiter David Hecker lobte die Zusammenarbeit.

Ob es dem Ritter gelingt, dem verletzten Drachen zu helfen und das Herz der Prinzessin zu gewinnen, erfahren heute mehrere Wermelskirchener Schulklassen. Für die Vorstellung um 14.30 Uhr gibt es keine freien Plätze mehr.

(RP)
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