Neues Projekt in Wermelskirchen Stadtbücherei sorgt im Sommer für blühende Gärten

Wermelskirchen · Die Leiterin Kathrin Ludwig stellte neue Saatgut-Bibliothek vor. Die Bücherei sucht Unterstützung vom Bundesfreiwilligendienst. Gibt es bald eine „Männerquote“ in der Stadtbücherei?

 In der Stadtbücherei gibt es jetzt auch Blumensamen.

In der Stadtbücherei gibt es jetzt auch Blumensamen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

In der Stadtbücherei gibt es ab sofort nicht nur Bücher zum Schmökern, sondern auch eine neue Saatgut-Bibliothek. Dort können sich Hobbygärtner Samen aussuchen und die entsprechende Pflanze im eigenen Garten anpflanzen. „Und es wäre schön, wenn wir nach der Ernte auch wieder Samen dieser Blumen zurückbekommen“, stellte Leiterin Kathrin Ludwig die Saatgut-Bibliothek im Ausschuss für Kultur, Freizeit und Tourismus am Dienstag vor. Ziel des neuen Projektes, das aus den USA stammt, sei es, regionale Sorten zu erhalten und die genetische Vielfalt zu fördern. Entsprechendes Buchmaterial, welche Pflanzen sich mit anderen gut vertragen, gebe es in die Bilbiothek selbstverständlich auch.

Ein „verlorenes Jahr“ sei 2020 für die Stadtbücherei trotz Lockdown nicht gewesen, erzählte Ludwig den Ausschussmitgliedern. Der Abholservice habe super funktioniert, die fertig gepackten Pakete konnten im Eingangsbereich der Bücherei kontaktlos abgeholt werden. Dennoch ist die Leiterin froh, dass seit dieser Woche wieder Kundenverkehr möglich sei: Maximal 20 Personen können jetzt auch vor Ort nach einem neuen Buch zum Ausleihen stöbern.

Was nämlich während des Lockdowns verstärkt aufgefallen sei: „Unser Suchkatalog auf der Website ist nicht optimal, der ist etwas schwerfällig“, sagte Kathrin Ludwig. „Die Kunden wollen schon beim Stöbern das Buchcover sehen und anlesen, worum es geht. Daran werden wir arbeiten“, kündigte sie in der Sitzung an.

Vielleicht kann dabei schon ein Mitarbeiter helfen, der im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes für ein Jahr die Mitarbeiterinnen der Bücherei unterstützt. „Wir freuen uns über Bewerbungen von Interessierten“, sagte sie. Natürlich dürften sich auch interessierte junge Männer bewerben, antwortete sie auf die Frage von AfD-Chef Karl Springer, ob man nicht über eine „Männerquote“ nachdenken könne, weil in der Stadtbücherei hauptsächlich Frauen arbeiten würden.

Die übrigens während des Lockdowns intensiv den Instagram-Account der Stadtbücherei gepflegt haben: „Der Kontakt zu den Kunden ist wichtig und wird viel genutzt. Wir haben mittlerweile 800 Follower“, verkündete Kathrin Ludwig. Persönlicher Kontakt sollte mit dem Buchclub angeregt werden, der im vergangenen Herbst gegründet und der sich aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nicht treffen könne. Dafür seien aber viele digitale Angebote für Kinder junge Menschen entwickelt worden: Ein spannendes Projekt ist „Fake Hunter“, ein Planspiel für Schüler ab der achten Klasse, um sogenannte „Fake News“, schneller erkennen zu können.

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