Vorbereitung für einen möglichen Blackout in Wermelskirchen Stadt schafft zwei Notstromaggregate an

Wermelskrichen · Die Stadtverwaltung ist für einen Blackout gerüstet. Bis zu 15 Mitarbeiter können dann mehrere Tage wichtige Prozesse im Rathaus steuern.

Dönges-Geschäftsführer Wolfgang Schulz (Foto Mitte) übergibt die Aggregate. Damit ist die Stadt vorbereitet,  sagen Thomas Marner, Marion Lück, Hartwig Schüngel und Michael Offermann (beide Gebäudemanagement, von rechts).

Dönges-Geschäftsführer Wolfgang Schulz (Foto Mitte) übergibt die Aggregate. Damit ist die Stadt vorbereitet,  sagen Thomas Marner, Marion Lück, Hartwig Schüngel und Michael Offermann (beide Gebäudemanagement, von rechts).

Foto: Stadt Wermelskirchen / Kellermann

Die Erleichterung ist groß: In dieser Woche nahm die Stadt Wermelskirchen zwei leistungsstarke Notstromaggregate in Empfang, mit denen zumindest eine Minimal-Versorgung der wichtigsten Bereiche der Stadtverwaltung auch während eines sogenannten „Blackouts“ für mehrere Tage gesichert ist. Seit Längerem arbeitet die Stadtverwaltung an Plänen, wie die kritische Infrastruktur während eines möglichen, länger anhaltenden Stromausfalls gesichert werden kann.

Notstromaggregate, die im Falle eines Stromausfalls in Betrieb genommen werden können, um die nötige Stromversorgung zu übernehmen, gab es bisher nur in den Feuerwehrgerätehäusern. Mit den beiden neuen Geräten verfügt auch das Rathaus über Möglichkeiten, während eines Blackouts arbeitsfähig zu bleiben und beispielsweise notwendige Gelder wie Sozialhilfe auszahlen zu können, so die Bürgermeisterin in einer Pressemitteilung.

Ganz leicht war es nicht, die Notstromaggregate zu beschaffen, weil die Nachfrage ob der aktuellen Lage immens hoch ist. „Aber wir hatten das große Glück, dass unsere ortsansässige Firma Dönges sich sehr bemüht hat, um die beiden Geräte für uns zu finden, die dann auch sofort lieferbar waren. Und wir können außerordentlich dankbar sein, dass wir keinen überzogenen Preis bezahlen mussten“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück, die sich bei der Anlieferung der Geräte persönlich bei Wolfgang Schulz, Geschäftsführer Dönges, bedanken konnte. „Der Markt ist tatsächlich leergekauft“, bestätigt Schulz, einer von drei Dönges-Geschäftsführern. „Aber da die Ausrüstung im Katastrophenschutz eins unserer Kerngeschäfte ist, haben unsere Mitarbeiter alle Kontakte ausgenutzt und letztendlich in Holland zwei passende Notstromaggregate für die Stadt gefunden.“

Für das größere der beiden Geräte, das über eine Leistung von 110 Kilovoltampere (kVA) verfügt (das entspricht rund 88 Kilowattstunden), wird in der kommenden Woche die nötige Infrastruktur am ehemaligen Polizeigebäude gelegt, um das mobile Notstromaggregat dort bereitzustellen. „So können wir zwei Serverstandorte sichern, gewährleisten, dass die notwendige EDV funktioniert und etwa zehn bis 15 Arbeitsplätze vor Ort einrichten“, erklärt Thomas Marner, Technischer Beigeordneter.

„Aktuell erstellen wir in der Verwaltung gerade eine Prioritätenliste der Mitarbeiter, die während eines Stromausfalls zwingend vor Ort sein müssen, um notwendige Prozesse mit steuern zu können und die vor allem ansprechbar für Bürger sind“, so Marion Lück.

Etwas kleiner ist das zweite mobile Notstromaggregat, das während eines Blackouts an jedem notwendigen Ort im Stadtgebiet platziert werden kann. Das Gerät verfügt über eine Leistung von 88 kVA (das entspricht etwa 70 kW).

Beide Aggregate wurden betriebsfertig geliefert. Das Gebäudemanagement der Stadt organisiert gerade die Einbindung in die Gebäudestruktur und den passenden Standort für das größere Gerät, das über einen fest eingebauten, 190 Liter Diesel fassenden Tank verfügt, der ausreichend für einen achtstündigen Betrieb unter Volllast ist.

Zum Vergleich: Notstromaggregate aus dem Baumarkt haben meist eine Leistung von zwei bis vier Kilowatt.

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