Ansichtssache Stadt muss die Trassenverlängerung in Zenshäuschen bezahlen

Meinung | Wermelskirchen · Die Sekundarschule wird bald fünfzügig gebaut. Für diese Entscheidung liegen jetzt Zahlen vor. Die Stadt ziert sich, die Verlängerung der Balkantrasse zu bezahlen. Anlieger sollen Kosten übernehmen.

Ansichtssache: Stadt muss die Trassenverlängerung in Zenshäuschen bezahlen
Foto: Moll Jürgen

Das geht überhaupt nicht.

Die Entscheidung fällt erst am 18. Juni. Die vorgelegten Zahlen sprechen aber eine eindeutige Sprache: Die künftige Sekundarschule muss wenigstens fünfzügig gebaut werden. Daran geht kein Weg vorbei. Schließlich laufen Haupt- und Realschule aus. Die Politiker werden aber den Planer genügend Spielraum mit auf den Weg geben müssen, denn die Klassenstärke dürfte selten unter 30 liegen. Meint der Gutachter. 5,5- bis sechszügig scheint eine weitere Variante. Aber dazu muss der Gutachter in der Ratssitzung deutliche Worte finden. Nicht, dass bei der Eröffnung im Jahre 2023 dann weitere Bodenplatten gegossen werden müssen, um die Schule zu erweitern.

Die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker in in ihrer Entscheidungsfindung auf die Fakten des Fachbüros angewiesen. Sie nehmen schließlich viel Geld in den Hand, um die Schullandschaft zu entwickeln. Fehlentscheidung kann sich Wermelskirchen nämlich nicht erlauben - dazu ist einfach kein Geld da. Und kleckerweise sollte Schulpolitik nicht angelegt sein. Da hat Wermelskirchen in der Schullandschaft der bergischen Städte einen Ruf zu verlieren.

Das Kapitel Zukunft ist auch die Stadtbücherei angegangen und richtig eine Jugendbücherei ein. Das ist gut so. Und wer Jugendbücherei hört, sollte nicht abwertend reagieren. Es geht nicht nur ums gute Buch, das nach wie vor ausgeliehen werden kann. Es geht um Medien im Allgemeinen. Und da ist die Bücherei gut aufgestellt. Dank eines engagierten Teams, dass schon die Kleinsten mit Aktionen an das Buch heranführt. Weiter so!

Wermelskirchen ist stolz auf die Balkantrasse. Sie ist zwar viel zu schmal, da sie eigentlich nur für Radfahrer angelegt war, nun aber von Radlern, Spaziergängern, Joggern und Gassigehern genutzt wird. Was auch so sinnvoll ist.Die Unterbrechung durch die Innenstadt wird von manchen positiv, von anderen negativ bewertet. Zumal die Wegeführung schon umständlich ist. Nun möchten Radfreunde (ADFC) und Stadt die Trasse verlängern zwischen Zenshäuschen und Lidl. Provisorisch gibt es dort einen Schotterweg, nur sonntags ist der Lidl-Parkplatz verschlossen. Daher wäre eine Trassenführung durch Zenshäuschen oder an der Wohnsiedlung vorbei sinnvoll. Aber diese Durchfahrt durch die kleine Siedlung ist einfach zu schmal: Parkende Autos und Ausfahrten sind konfliktträchtig. Es hat wohl schon viele Gespräche zwischen Stadt und Anwohnern gegeben - ohne Erfolg. Jetzt versucht ein Anwohner auf dem Klageweg die Verlängerung durch Zenshäuschen zu verhindern.

Das ist nichts Unrechtes! Und man kann den Kläger verstehen. Denn warum soll eigentlich ein Anlieger die Kosten für die Trassenverlängerung mittragen? Die Stadt WILL diese Verlängerung im Interesse des Tourismus'. Das ist gut so. Und dann hat sie auch die Kosten zu tragen. Basta.

Alles andere geht überhaupt nicht. Die Stadt profitiert schließlich vom Tourismus, nicht der Anlieger in Zenshäuschen. Der wird nur Ärger haben. Deshalb sollte zügigst eine - wenn auch kostenträchtige - Lösung gefunden werden, die die Bewohner dieser Siedlung nicht belastet. Die bergischen Radfahrer würde es freuen. Denn Radfahren liegt im Trend.

(RP)
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