Wermelskirchen Stadt erwartet minderjährige Flüchtlinge ohne Begleitung

Wermelskirchen · "Wie sieht es eigentlich mit minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen in Wermelskirchen aus? Wie ist die Versorgung und wie ist die rechtliche Situation?", fragte Andreas Willinghöfer in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses. "Zurzeit haben wir dieses Problem nicht", sagte Barbara Frank, pädagogische Leiterin des Amtes für Jugend, Bildung und Soziales. "Wir haben einen minderjährigen Jungen, der aber von seinem Onkel begleitet wird."

Das Problem könnte aber bald auch Wermelskirchen erreichen. Aktuell gilt die Regelung, dass auf 3000 Einwohner ein Minderjähriger ohne Begleitung kommt. Frank erwartet bald solche Jugendlichen. "Im Umkreis von 50 Kilometern ist alles belegt." Aktuell herrsche keine Rechtssicherheit. Die Verwaltung warte auf ein neues Gesetz, das am 1. November 2015 im Bundestag verabschiedet werden soll und auch den Status der Minderjährigen berücksichtigt. Dann könnte es zu einer Umverteilung kommen, um andere Städte zu entlasten. Derzeit gibt es keine Erfahrungen, wie dann mit den jungen Flüchtlingen zu verfahren ist. Dolmetscher werden benötigt, eine ärztliche Untersuchung muss stattfinden und eine Altersbestimmung ist vorzunehmen.

"Wo und wie wir diese Kinder und Jugendlichen unterbringen wissen wir derzeit nicht", sagte Frank. Gesucht werden Träger zur Betreuung, ebenso könnten zu einem späteren Zeitpunkt Gastfamilien eine Lösung sein.

(wsb)
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