Wermelskirchen Stadt bereitet Wohnraum für Flüchtlinge vor

Wermelskirchen · Menschen auf der Flucht erreichen Wermelskirchen - auch 2017. Während deutlich weniger Syrer als noch im Vorjahr in der Stadt ankommen, weist die Bezirksregierung der Stadt vor allem Geflüchtete aus dem Irak zu. Um genügend Wohnraum zur Verfügung stellen zu können, entstehen im alten Polizeigebäude im Februar 60 Schlafplätze. Außerdem startet die Stadt einen Aufruf an private Wohnungsvermieter. Der Rücklauf ist gering, der Wohnungsmarkt leer, und die Wermelskirchener sind zuweilen unwillig, an Geflüchtete zu vermieten.

 In der alten Polizeiwache wohnen inzwischen Flüchtlinge.

In der alten Polizeiwache wohnen inzwischen Flüchtlinge.

Foto: Teifel Udo

Die Stadt geht davon aus, dass die Bezirksregierung auch 2018 bis zu 15 Flüchtlinge wöchentlich nach Wermelskirchen schickt. Also bereitet sie bereits im Januar 2017 Neubauten vor. In Kenkhausen, in Eckringhausen, am Asterweg, am Bolzplatz Belten und an der Eichholzer Straße werden Wohnzellen und Reihenhäuser geplant.

Vor allem zwei Projekte nehmen dann aber im Laufe des Jahres gestalt an: Die Rheinische Siedlungsgenossenschaft reißt am Wiesenhang ein altes Gebäude ab und baut 13 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau. Fünf von ihnen sind für Flüchtlinge reserviert.

Währenddessen plant der Bauverein Neubauten in Bähringhausen. Mehrere Gebäude sollen dort entstehen, unter anderem drei Mehrfamilienhäuser für insgesamt 40 Flüchtlinge. Währenddessen wird die Stadt selbst auf ihrem Grundstück vor dem Ausländerzentrum tätig und baut für Flüchtlinge. Die Kosten allerdings werden durch die Landeszuweisungen fast gedeckt: 10.400 Euro bekommt die Stadt für jeden Flüchtling, den sie aufnimmt. Wenn Kosten wie Unterbringung, Personal und Sozialleistungen abgerechnet werden, bleibt pro Flüchtling ein Saldo von 39 Euro. Der Sorge, dass junge Familien auf der Suche nach Baugrundstücken das Nachsehen haben, begegnet Kämmerer Bernd Hibst im Januar ganz offen: "Es gibt viele Alternativen für Familien", sagt er, "wir entziehen hier keine Flächen, sondern sorgen mit einer nachhaltigen Strategie für eine Umnutzung. Wir schaffen Wohnraum."

(resa)
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