Mit einem Satzungsbeschluss — nach dem Abwägen der Einwände und Stellungnahmen — ist frühestens am 30. Januar 2012, der ersten Ratssitzung im neuen Jahr, zu rechnen. Danach könnte, wenn der Rat keine Bedenken hat, die Baugenehmigung erteilt werden.

Ein Investor möchte in der ehemaligen ARO-Halle auf 700 Quadratmetern diese Vergnügungsstätte errichten: Vier Konzessionen werden dafür beantragt — weil das Center in vier Bereich aufgeteilt ist und auch vier Eingänge hat. Aufgeteilt werden die Bereiche in Fungames, Internet, Billard und Snooker, Geldspielgeräte und Ruhezone.

Sieben Spielhallen mit 76 Geldspielgeräten gibt es bereits in der Innenstadt, weitere 48 kommenden an der Viktoriastraße hinzu. Ein Wettbüro beinhaltet das künftige Center nicht. Ulrich Faßbinder vom Stadtplanungsbüro Zimmermann erläuterte im Auftrag des Investors den Kommunalpolitikern die Bauleitplanung; er sieht das Grundstück als "Scharnier zwischen großflächigem Einzelhandel und der Wohnbebauung". Die bisherige "leise Nutzung" werde sich fortsetzen — es gebe hier keine Discobesucher, die, durch Alkohol oder lauter Musik aufgeputscht, nachts auf den Parkplätzen für Unruhe sorgten.

Lärm-Gutachter Roland Scholz rechnet nicht mit einer Überschreitung der Immissionsrichtwerte — weder am Tag noch in der Nacht. "Der Parkplatz mit 19 Stellplätzen ist eher mit einer Park- & Ride-Parkplatz zu vergleichen. Da gibt es kein lautes Türenschlagen und keine laute Musik, weil die Gäste von Spielstätten in der Regel allein kommen und dort schnell eintreten." In der lautesten Nachtstunde würden im Mittel nicht mehr als 15,5 Fahrzeugbewegungen erwartet.

Skeptiker wie Horst Krüger (Büfo) rechnen indes gerade in der Nacht mit einer erheblichen Störung für die Nachbarschaft — allein schon durch das Schlagen von Autotüren. Dem entgegnete Faßbinder, dass die TA Lärm nicht nur für Investoren gemacht sei: "Wenn es nicht so leiser Parkplatz wird, wie der Gutachter erwartet, haben die Anwohner rechtliche Ansprüche, dass der Investor dies ändert."