Wermelskirchen Spiegelglatt: Lkw verunglückt

Wermelskirchen · Die Straßenmeisterei in Burscheid von der Frostnacht überrascht und konnte die Ortsdurchfahrt Preyersmühle nicht streuen. Ein Lastwagen verunglückt, etwa 100 Liter Diesel-Kraftstoff fließen auf die Straße. Die Straße musste bis Montagabend voll gesperrt werden.

L 409: Lkw verunglückt auf glatter Fahrbahn
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L 409: Lkw verunglückt auf glatter Fahrbahn

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Bei einem Lkw-Unfall auf der spiegelglatten Fahrbahn der Ortsdurchfahrt in Preyersmühle sind etwa 100 Liter Diesel-Kraftstoff ausgetreten — ein Teil davon gelangte in den Eschbach. Der 44-jährige Fahrer hatte seine Zugmaschine kurz abgebremst, weil der vor ihm fahrende Pkw ebenfalls bremste; während der Kleinwagen ohne Mühe zwar auf der Straße rutschte, dann aber seine Fahrt fortsetzte, geriet das Zugfahrzeug des Sattelaufliegers ins Schleudern. Beladen mit 19 Tonnen schweren Stahlblöcken, drückte der Auflieger die Zugmaschine zur Seite weg. Dabei riss der mit rund 800 Litern Diesel gefüllte Tank an einer Sattelstütze auf.

Als die Feuerwehr eintraf, spritzten "fünf bis sieben daumendicke Dieselstrahlen" auf die Fahrbahn — die Feuerwehr handelte laut Einsatzleiter Ingo Müller sofort. Da der Gerätewagen mit den Spezialbehältern noch nicht vor Ort war, leerten die Feuerwehrmänner flugs zwei Papiermülltonnen auf der Straße und fingen damit den Diesel auf.

Spiegelglatt war's gestern Morgen in weiten Teilen des Stadtgebietes. So auch die Landstraße 409. Die Straßenmeisterei Burscheid, zuständig für diesen Straßenabschnitt, war von der frostigen Witterung überrascht worden. Leiterin Lidija Jurisic: "Es war am Freitag milderes Wetter vorhergesagt. Deshalb war auch kein Bereitschaftsdienst organisiert worden." Der Winterdienst habe deshalb wahrscheinlich noch nicht dieses Straßenstück zum Zeitpunkt des Unfalls abgestreut.

Feuerwehr rutscht zum Einsatzort

Lkw-Fahrer Abaci Metin aus Gevelsberg stand jedenfalls der Schreck gestern Morgen noch im Gesicht geschrieben. Er blieb aber unverletzt. Er hatte die 19 Tonnen Stahl bei Mannesmann in Remscheid geladen und wollte über die L 409 und die Dellmannstraße zur Autobahn Richtung Langenfeld. Dann aber passierte der Unfall kurz nach 7.30 Uhr. Die alarmierte Feuerwehr "rutschte" (Müller) mehr recht als schlecht zur Einsatzsstelle — teilweise unter Atemschutz, um nicht die Dieseldämpfe einzuatmen, arbeiteten die Männer unter dem Lkw und fingen mit Schuttmulden den Diesel auf. Etwa 100 Liter flossen auf die Straße und versickerten in einem Schneehaufen. Ein Teil floss auch talwärts. "Dort haben wir die Einlaufschächte mit Dämmen aus Bindemitteln gesichert", so Müller. Wie viel Diesel in den Schmutz- und Oberflächenwasserkanal geflossen ist wusste Müller nicht zu sagen. "Wir haben den Eschbach viermal kontrolliert, aber optisch keine Schlierenbildung festgestellt." Aufgrund der Hochwassersituation wurde in Absprache mit der Unteren Wasserbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises auf den Einsatz von weitere Sperren auf dem Eschbach verzichtet.

Fachfirma entsorgt Material

Das Diesel-Wasser-Schneegemisch wurde gestern Nachmittag von einer Fachfirma entsorgt. Ob der Diesel vom Wasser getrennt oder alles verbrannt wird, war gestern noch offen. Überlegt wurde im Laufe des Nachmittags auch, ob ein Teil der Bankette ausgebaggert werden muss, um konterminiertes Erdreich zu beseitigen.

Bis zur Bergung des Sattelschleppers und der Entsorgung der Schneehaufen war die Ortsdurchfahrt voll gesperrt.

(RP)
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