Wermelskirchen Sonne, Rennen, Freunde treffen

Wermelskirchen · Das Radrenn-Ereignis "Rund um Köln" wurde für die Wermelskirchener zu einem österlichen Familien- und Freundetreffen. Bejubelt wurden die Rennradfahrer und vor allen ein Polizist für seine Motorrad-Akrobatik.

Rund um Köln 2011: Wermelskirchen feuert die Profis an
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Rund um Köln 2011: Wermelskirchen feuert die Profis an

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Foto: Jürgen Moll

Reibungslos und blitzschnell, so wie's sein sollte, spurten die 238 Fahrer des Rennens "Rund um Köln" durch Wermelskirchen. Strahlender Sonnenschein lädt zum Osterspaziergang ein. Familien mit Kinderwagen, mit Hund und Ostergästen haben diesmal ein Ziel: die Telegrafenstraße. Schon Stunden vor der Durchfahrt des Teilnehmerfeldes sichern sich die Menschen ihre Plätze in der ersten Reihe. Voll sind die Straßencafés und jedes Plätzchen, das sich als Sitzgelegenheit eignet.

Gegen 12.15 Uhr sollen die Radrennfahrer die Stadt passieren. Immer mehr Zuschauer drängen sich entlang der Telegrafenstraße. Doch erst gegen 12.20 Uhr ist es dann so weit. Die ersten Begleitmotorräder kündigen das Fahrerfeld an. Der Streckenposten steht bereit, immer im Funkkontakt mit seinen Kollegen auf der Strecke: "Jetzt sind sie in Bergisch Born. Die Nummer 15 ist vorne", sagt er. Und damit führt noch! Jens Voigt vom deutschen Nationalteam. Das soll sich wenige Kilometer weiter schon ändern. "Streckenposten Wermelskirchen besetzt!", spricht der Mitarbeiter der Rennorganisation in sein Funkgerät. Von den Mannschaftswagen hat er erfahren, dass die ersten drei Rennradfahrer nahen.

Polizist als Motorrad-Akrobat

Alle Hälse recken sich in Richtung "Bügeleisen", die Zuschauer beugen sich über die Absperrungen. Sogar auf dem Rathaus-Dach haben sich einige postiert. Blitzschnell, kaum zu verfolgen, preschen die ersten Drei durchs Ziel der Sprintwertung an der Telegrafenstraße. Es sind Stefan Denifl aus Österrreich mit der Startnummer 12, auf Platz zwei nun Jens Voigt und auf Nummer drei Dominik Nerz mit der Startnummer 57.

Ohne erkennbare Startnummer gibt ein Motorradfahrer der Polizei anschließend vor dem weit abgeschlagenen restlichen Fahrerfeld eine Showeinlage besonderer Art. Stehend und sich winkend auf beide Seiten abwechselnd zum Publikum drehend, fährt der Polizist durch die Telegrafenstraße. Er wird dafür noch weitaus mehr bejubelt als die Radrennfahrer. Ob sein Dienstherr darüber auch gejubelt haben würde, ist allerdings nicht überliefert.

Die Polizei in Bergisch- Gladbach ist jedenfalls mit dem Rennverlauf in Wermelskirchen zufrieden: "Keine Vorkommnisse", lautet die Bilanz. Und das, obwohl Wermelskirchen im Streckenverlauf mit einem groß geschriebenen "Danger" vermerkt ist : Auf wechselseitige Engpässe und Pflaster sollen die Fahrer hier ebenso achten wie bei Kilometer 61,2 auf "besonders schlechten Fahrbahnbelag auf der L 101". Doch diese wohl schlimmste Schlaglöcherpiste auf Wermelskirchener Gebiet bewältigen die Rennfahrer tatsächlich ohne Stürze.

Nach der sekundenschnellen Durchfahrt verstreut sich das Gros der Zuschauer, denn ein Rahmenprogramm zu "Rund um Köln" wird in Wermelskirchen nicht angeboten. Zum Verweilen laden lediglich ein paar Getränke-und Imbissbuden ein. Die Beale Street Jazzband sorgt als Walking Act für den guten Ton. Und ähnlich wie beim Stadtfest, der Kirmes oder bei Wermelskirchen à la carte, da geht's weniger um den Anlass, als vielmehr um ein Treffen von Freunden und Bekannten, ums Klönen im wunderschönen Ostersonnenschein.

Frage des Tages

(RP)
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