Klavierkonzert in der Kirche Unterburg Romantische Freundschaften

Solingen / Wermelskirchen · Die verschiedenen Veranstaltungen rund um das besondere Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen erfreuen sich anhaltender und nachhaltiger Beliebtheit.

 Für Ruth Forsbach und Uta Klisch war nach der Corona-Pause es das erste gemeinsame Konzert an einem Flügel.

Für Ruth Forsbach und Uta Klisch war nach der Corona-Pause es das erste gemeinsame Konzert an einem Flügel.

Foto: Ansgar Sperk

(asp) Für mehr als die eigentlich erwarteten Freunde feiner Klaviermusik wurden am frühen Sonntagabend kurzerhand weitere Stühle aus der Sakristei geholt und um den stattlichen Yamaha-Flügel in der Burger Kirche für einen romantischen Konzertabend bereitgestellt.

Ruth Forsbach und Uta Klisch sind jede für sich bekannte und namhafte Künstlerinnen an dem Instrument mit den 88 Tasten und konzertieren inzwischen seit über sechs Jahren gemeinsam als Duo. „Bei Konzerten zu vier Händen sitzt man zwangsläufig recht nah beieinander – da geht es mit den Fingern auch mal über- und untereinander her. Daher ließ Corona lediglich gemeinsame Auftritte getrennt an zwei Instrumenten zu“, erläuterte die ehemalige Kantorin der evangelischen Stadtkirche Remscheid, Ruth Forsbach. Uta Klisch ergänzte: „Seit drei Jahren ist es wieder das erste Mal, dass wir gemeinsam an einem Instrument vor Publikum sitzen und haben dafür eigens ein dem besonderen Ort sowie Anlass entsprechendes Programm vorbereitet.“

Beide Künstlerinnen verbindet viel mit dem zuletzt vom Hochwasser so arg gebeutelten Gotteshaus am Wupperufer. „Meine Tochter brachte uns auf die Idee. Dann war das ganz unkompliziert und kaum mehr als ein Anruf bei Birgit Siekmann bis der Termin für heute gefunden war und feststand“, erinnerte sich Klisch.

Birgit Siekmann betonte in ihrer kurzen Begrüßung dann auch die große Unterstützung für die evangelische Kirche in Burg und dankte besonders dem örtlichen Klavierbaumeister Peter Stolz für die Bereitstellung des Flügels. Neben Pfarrerin Almuth Conrad und Regina Brabender ist sie eine der drei engagierten Kräfte hinter dem Projekt „Das besondere Gotteshaus“.

Beiden Teilen des Konzertes unter dem treffenden Titel „Romantische Freundschaften“ ging jeweils eine kurzweilige und informative Einführung Ruth Forsbachs voraus. Zunächst widmeten sich die Pianistinnen drei dem sogenannten Leipziger Kreis zugehörigen und befreundeten Komponisten des vorletzten Jahrhunderts. Das Publikum lauschte andächtig den orientalischen Klängen und Rhythmen der „Bilder aus Osten“ Robert Schumanns, gefolgt vom Adagio des dritten Satzes aus dem Streich-Quintett Op. 87 Felix Mendelssohn-Bartholdys und schließlich Märchenhaftem von Carl Reinecke.

Den zweiten Teil eröffnete die Komposition dreier „Legenden“ von Antonín Dvořák, gefolgt von so heiteren wie nicht unkomplizierten Walzertakten Johannes Brahms‘ und schließlich das Finale mit Motiven aus Bedřich Smetanas „Die Moldau“, – einem Fluss, der auch ab und an mal über die Ufer tritt.

„Eigentlich war geplant, den Flügel in der Kirche zu belassen, aber wegen der unzureichenden Heizung geht das noch nicht“, erklärte Peter Stolz in der Pause und fügte sichtlich guter Dinge hinzu: „Wir wohnen ja praktisch gegenüber, da ist das Alles kein Problem.“

Regina Brabender und Birgit Siekmann waren sich schließlich zufrieden wieder einig: „Der große Zusammenhalt und die anhaltende Hilfsbereitschaft, ganz gleich ob von den Künstlern, dem örtlichen Schreiner, Weinhändler oder eben Klavierbaumeister und noch so vieler anderer, das ist schon was ganz Besonderes und unsere Motivation.“

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