Gesundheitsversorgung im Bergischen Land Zwei Krankenkassen fusionieren

Solingen · Die Bergische Krankenkasse und die BKK Grillo-Werke AG Duisburg gehen gemeinsame Wege. Beide Kassen haben eine mehr als 150-jährige Geschichte.

 Der Hauptsitz der Bergischen Krankenkasse an der Heresbachstraße in Solingen-Wald.

Der Hauptsitz der Bergischen Krankenkasse an der Heresbachstraße in Solingen-Wald.

Foto: Peter Meuter

Die Bergische Krankenkasse hat sich vergrößert: Seit Beginn des neuen Jahres geht sie mit der Betriebskrankenkasse (BKK) Grillo-Werke AG aus Duisburg gemeinsame Wege. Durch die Fusion ist die Bergische Krankenkasse nicht nur für Nordrhein-Westfalen und Hamburg geöffnet, überdies nun auch für das gesamte Bundesland Hessen. Die BKK Grillo-Werke AG war bisher eine geschlossene Betriebskrankenkasse mit etwa 1500 Versicherten. Unter dem Dach der Bergischen Krankenkasse befinden sich somit jetzt etwa 72.500 Versicherte. „Wir freuen uns, dass wir nun gemeinsame Wege mit gehen. Damit bauen wir unsere regionalen Märkte weiter aus und stellen im Interesse unserer Kundinnen und Kunden eine langfristige Gesundheitsversorgung sicher“, erklärt Sabine Stamm, Vorständin der Bergischen Krankenkasse.

Die BKK aus Duisburg mit ihren etwa 1500 Versicherten war zu klein, um den heutigen Anforderungen im Gesundheitswesen weiter zu begegnen. Von daher suchte sie einen Partner. Den fand sie in der Bergischen Krankenkasse mit ihren zwei Kundenzentren an der Heresbachstraße in Solingen-Wald – hier ist gleichzeitig auch der Hauptsitz der Bergischen – sowie in der Ohligser Fußgängerzone. Erhalten bleibt das Kundenzentrum der BKK Grillo-Werke AG in Duisburg. Damit seien kurze Wege, geringe Wartezeiten und auch die Ansprechpartner vor Ort, die jederzeit unterstützen und beraten, gewährleistet.

Die Bergische Krankenkasse beschäftigt in ihren Kundenzentren – weitere gibt es in Wuppertal und in Köln – und der Hauptverwaltung mehr als 150 Mitarbeiter. Sie ging aus den Betriebskrankenkassen der früheren Industrieunternehmen Kortenbach & Rauh sowie der Firma Rasspe hervor. Am 1. Januar 1997 fusionierten die beiden Betriebskrankenkassen zur neuen Krankenkasse BKK Bergisch Land. Am 1. Juli 2005 benannte sich die Krankenkasse in BKK Die Bergische Krankenkasse um.

Auch die Grillo-Werke AG kann bereits auf eine mehr als 150 Jahre alte Geschichte zurückblicken. „Fortschritt als Tradition“ heißt der Leitspruch des Unternehmens. Alles begann 1842 mit einem kleinen Eisenwaren-Familienbetrieb in Mülheim an der Ruhr und einem Zinkwalzwerk in Duisburg-Neumühl 1848. Unternehmensgründer Wilhelm Grillo wurde infolgedessen zu einem der bedeutendsten Vertreter der Ruhr-Industrie und zum größten Hersteller von Zinkhalbzeugen in Deutschland. Seit 1966 firmiert das Unternehmen als Grillo-Werke AG und hat seit 1974 seinen offiziellen Hauptsitz in Duisburg-Hamborn. Die Betriebskrankenkasse trägt zu dieser langen Erfolgsgeschichte bei. 1870 wurde sie als Fabrikkasse gegründet und zählt damit zu den ältesten Betriebskrankenkassen Deutschlands.

Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitswesen und damit auch die gesetzlichen Krankenkassen stark belastet. Die finanzielle Situation ist schwieriger geworden – auch bei gut wirtschaftenden Kassen. Der allgemeine Beitragssatz der gesetzlichen Krankenkassen liegt bei 14,6 Prozent (ermäßigt 14 Prozent). Hinzu kommen aber Zusatzbeiträge, die von den einzelnen Kassen festgelegt beziehungsweise beantragt werden. Gepunktet wird bei den Versicherten von daher auch mit attraktiven Bonusprogrammen.

Der Zusatzbeitrag der Bergische Krankenkasse liegt aktuell bei 1,4 Prozent – eine Erhöhung zum Jahreswechsel hat es nicht gegeben. Der Gesamtbeitrag liegt damit bei 16 Prozent. Dagegen hat die AOK Rheinland/Hamburg, die in Solingen ebenfalls viele Versicherte betreut, den Zusatzbeitrag um 0,50 Prozent ab dem 1. Januar 2022 auf 1,60 Prozent erhöht. Der Beitrag liegt damit bei 16,2 Prozent.

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