Wermelskirchen „So bedrohlich war’s noch nie“
Wermelskirchen · Tierheim Wermelskirchen hat offene Rechnungen in Höhe von 25000 Euro. Finanzpolster ist aufgebraucht. Sponsoren werden dringend gesucht. Viele ehrenamtliche Helfer halten den Betrieb aufrecht.
Tierheim Wermelskirchen hat offene Rechnungen in Höhe von 25 000 Euro. Finanzpolster ist aufgebraucht. Sponsoren werden dringend gesucht. Viele ehrenamtliche Helfer halten den Betrieb aufrecht.
In der Stimme von Magda Ditges schwingt ungewohnte Resignation mit. Seit 20 Jahren ist die Hückeswagenerin Vorsitzende des Tierschutzvereins Wermelskirchen-Hückeswagen. Sie hat den Verein aus einem tiefen Loch geholt undmit sehr, sehr viel Engagement zu dem gemacht, wie er heute dasteht: Als eine Anlaufstation, wo Tieren geholfen wird. Seit 20 Jahren kämpft Ditges aber auch darum, die finanziellen Mittel zusammen zu bekommen. Und der Kampf wird immer härter. Derzeit ist die Situation katastrophal: Die Finanzpolster sind aufgebraucht, der Tierschutzverein, der das Tierheim in Ascheberg betreibt, hat offene Rechnungen in Höhe von 25 000 Euro. „Uns steht das Wasser bis zum Hals“, so Ditges gestern. „So bedrohlich war’s noch nie.“
Helfen kostet Geld – bei Menschen wie bei Tieren. Doch das Geld für die Tiere zu bekommen, ist nicht einfach. „Wir vermitteln schon viele Vierbeiner. Aber es kommen immer mehr Tiere rein.“ Im Mai erst der Schäferhund „Pascha“ in Pohlhausen. Der musste inzwischen operiert werden, weil sich sein Magen umgedreht hatte. Oder zuletzt der „Australian shepard“ in Hückeswagen („ein ganz liebes und anhängliches Tier. Unbegreiflich, dass ihn niemand vermisst.“) oder Montagnacht der Schnauzer-Mischling, der in der Preyersmühle entdeckt und ins Tierheim gebracht wurde.
Hohe Futter- und Tierarztkosten
Futter- und Tierarztkosten, aber auch der Unterhalt des Tierheims verschlingen monatlich rund 18 000 Euro. Eine Viertelmillion Euro an Kosten im Jahr ist da nichts. Mit vielen öffentlichen Aktionen macht der Verein, der über 800 Mitglieder hat, auf sich aufmerksam. Schüler sammeln für die Tiere. „Aber wir brauchen dringend Sponsoren, die uns unterstützen“, fleht Magda Ditges. Eine Briefaktion wurde gestartet, um neue Sponsoren zu finden.
Bis zu zehn Ehrenamtliche sind täglich auf dem Tierheimgelände in Ascheberg, um die Tiere auszuführen und um die notwendigen Arbeiten zu erledigen. Da werden die Tiere gefüttert, die Boxen gesäubert und die Tiere ausgeführt.
15 Boxen für 58 Hunde
Baulich ist das Tierheim längst an seine Kapazitätsgrenze gestoßen: Ausgelegt für 30 Hunde und 30 Katzen, sind die 15 Boxen längst mehrfach belegt. Gudrun Berger: „Die Hunde, die sich miteinander vertragen, kommen gemeinsam in eine größere Box. Nur die schwierigen Hunde haben eine Einzelbox.“ Eine Erweiterung ist nicht möglich – zumal das Geld fehlt. „Was machbar ist, erledigen wir Ehrenamtlichen.“ Es fehlt eben zurzeit an allen Ecken und Ende.