Wermelskirchen Sinfonieorchester verlässt Schloss Burg

Wermelskirchen · Sind die Wermelskirchener Musiker nicht mehr auf Schloss Burg willkommen?

 Die Atmosphäre im Rittersaal - hier David Hecker als Dirigent - war schon etwas Besonderes.

Die Atmosphäre im Rittersaal - hier David Hecker als Dirigent - war schon etwas Besonderes.

Foto: Jürgen Moll

"Wenn im Bergischen etwas zweimal hintereinander stattfindet, ist das ja schon Tradition", sagt Sylvia Wimmershoff. Als Vorsitzende des Sinfonieorchesters spielt sie damit auf die Jahrzehnte lange Tradition des vorweihnachtlichen Konzerts auf Schloss Burg an. "Gefühlt haben wir dort immer gespielt, jedes Jahr im Rittersaal, immer zwei Konzerte hintereinander, da nicht genügend Platz war für alle Besucher."

Wenn sich etwas schon so lange jedes Jahr wiederholt, wird es auch nicht mehr hinterfragt. Es läuft gut, alle wissen Bescheid und es gilt der Spruch: "Das haben wir immer schon so gemacht."

"Wir hatten 2016 den Eindruck oder das Gefühl, dass wir nicht mehr so richtig willkommen waren", sagt Wimmershoff jetzt in einem Pressegespräch. Vielleicht liege es an den neuen Besitzverhältnissen in Schloss Burg oder an einer neuen Geschäfts- oder Veranstaltungsführung? Sie weiß es nicht.

Schon 2016 hatte das Orchester Probleme mit den Instrumentenkästen. Die Unterbringung war schwierig und passte nicht zu Rettungs- und Fluchtwegen. "Obwohl frühzeitig gebucht, wurde der Raum dann anderweitig vergeben, an den Gus-Anton-Kammerchor aus Remscheid", sagt Wimmerhoff.

Aus der Not entstehen manchmal ganz neue Chancen. Das traditionelle Konzert des Sinfonieorchesters findet in diesem Jahr in der Stadtkirche in Wermelskirchen statt. Und im Nachhinein betrachtet hat dieser Wechsel durchaus Vorteile. "Das Orchester der Musikgemeinde Wermelskirchen spielt in der Heimatstadt. Wir brauchen nur ein Konzert zu spielen, da in die Stadtkirche viel mehr Besucher passen als in den Rittersaal", sagt Wimmershoff. "Praktische Nebenräume für unsere Koffer und Zubehör sind auch kein Problem. Die Stadtkirche ist für ein Konzert mit über 40 Musikern bestens geeignet, alles ist behinderten gerecht zu erreichen, wir waren willkommen und die Gespräche und Vereinbarungen waren problemlos", fasst Wimmershoff die Vorteile zusammen.

Aus der Tradition heraus war es dem Verein wichtiger, den Termin beizubehalten und dafür den Veranstaltungsort zu wechseln. "Rückblickend ist ja alles gut geworden und wir wollen auch keinen Streit", sagt Wimmershoff.

Unter der Leitung von Dirigent Reinhold Felthaus spielt das Sinfonieorchester vordem dritten Adventssonntag folgende Werke: Kanon von Johann Pachelbel. "Romanze für Viola und Orchester" von Max Bruch. Der Leiter der Musikschule David Hecker tritt hier als Solist auf. "Sinfonie Nr.1" von Sergej Prokokev bildet den Abschluss. "Diese Stücke stehen fest, vielleicht kommt noch etwas hinzu", sagt Wimmershoff. Das Konzert findet am 16. Dezember 2017, 16 Uhr in der Stadtkirche am Markt statt. Der Eintritt: 16 Euro für Erwachsene.

Kartenbestellungen sind bei allen Orchestermitgliedern möglich, bei der Buchhandlung Marabu oder über die Internetseite des Orchesters: www.sinfonieorchester-wk.de

(wsb)
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