Stadt will übergeordnetem Verein beitreten „Silent Rider“ — neue Strategie gegen Motorrad-Lärm

Lärm macht krank. Motorradlärm nervt. Seit Jahren klagen Anwohner an kurvenreichen, landschaftlich schön gelegenen Straßen in Wermelskirchen – wie an der K18, in Halzenberg, an der  Preyersmühle  und anderen Ortsteilen über ohrenbetäubenden Lärm.

 Mit solchen Displays sollen Motorradfahrer motiviert werden, langsamer zu fahren.

Mit solchen Displays sollen Motorradfahrer motiviert werden, langsamer zu fahren.

Foto: Stephan Büllesbach

Vor allen an schönen Wochenenden geht’s an den „Rennstrecken“ laut zu. Beschwerden häufen sich seit Jahren. Entspannt hat sich die Situation aber noch nicht. Jetzt will die Stadt ihre Strategie gegen laute Motorräder erweitern und schlägt den Beitritt zum Verein „Silent Rider“ vor.

Zum Hintergrund: Im ebenfalls stark von Motorradlärm betroffenen „Region Nationalpark Eifel“ haben sich Kommunen, Kreise, Polizei, Straßen NRW und weitere Institutionen zusammengeschlossen und eine Kampagne gegen Motorradlärm erarbeiten lassen, die als bundesweiter Impulsgeber agieren soll: „Silent Rider  die Initiative gegen Motorradlärm“. Die Stadt Wermelskirchen  sieht große Chancen in einem „koordinierten, professionellen Vorgehen der Kommunen“. Durch die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins könne die bisherige Arbeit gegen Motorradlärm in Wermelskirchen ergänzt und gefördert werden.

Denn in den vergangenen Jahren ist schon viel geschehen, um den Lärmpegel durch brummende, heulende Motoren zu senken. Es wurde ein Arbeitskreis gegründet, der mögliche Maßnahmen gegen den Lärm erarbeitet. Es gab Workshops und Lärmmessungen per Leitpfosten. Es wurden an betroffenen Straßen temporär Dialogdisplays (Motive: Kind hält sich die Ohren zu, schlafendes Baby) aufgebaut, um zu einer leiseren Fahrweise zu motivieren. Sie erzielten messbare Effekte. Es wurden Aktionstage organisiert, Aufklärungsarbeit geleistet. Und es wurde ein Forderungskatalog verabschiedet mit Adresse an Politik, übergeordnete Behörden und Ministerien, die Forderungen zu unterstützen und umzusetzen.

Der Verein „Silent Rider“ zielt mit seiner Kampagne auch darauf ab, rechtliche Rahmenbedingungen voranzutreiben, mit denen der Lärmpegel gesenkt werden kann: So sollten in ihren Augen zulässige Lärmgrenzwerte herabgesetzt und technische Manipulationen von Maschinen drastisch unter Strafe gestellt stellen. Davon erhoffen sich die Initiatoren einen Abschreckungseffekt.

Der Umweltausschuss gab eine Empfehlung an den Stadtrat, sich an dem Bündnis zu beteiligen und dem Verein beizutreten. Er verlangt eine Aufnahmegebühr von 5000 Euro. Mit diesen Einnahmen finanziert er die Website sowie Veranstaltungen und Aktionen. Laut Stadtkämmerer Dirk Irlenbusch liegt ein Deckungsvorschlag vor, wie diese Ausgaben im Etat kompensiert werden.

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