Wermelskirchen Senioren-WGs entstehen am Hüpp-Park

Wermelskirchen · Die Diakoniestation setzt ihr erfolgreiches Konzept der Wohngemeinschaften nun auch im Stadtzentrum fort. Das Unternehmen Hoch3 baut auf "historischem Grund": Der "Wiedenhof" war einst ein Pfarrgut, bewirtschaftet vom Pastor...

 So hat Architekt Rolf Körschgen den neuen Wiedenhof als Südansicht geplant.

So hat Architekt Rolf Körschgen den neuen Wiedenhof als Südansicht geplant.

Foto: Hoch3

Hinter den "Eifgenhäusern" der Altenzentrum gGmbH ist die große Baugrube schon zu sehen. Dort soll im Sommer 2015 Einweihung gefeiert werden: Die Diakoniestation Wermelskirchen als Dienstleister wird dort den "neuen Wiedenhof" betreiben — ein stadtnahes Angebot für betreutes Wohnen und Wohngemeinschaften (WG). Etwa 35 neue Mitarbeiter dürften dort eine Stelle finden. Bauherr ist das Bauunternehmen Hoch3 Rolf Körschgen, als Investor wirkt im Hintergrund ein örtliches Unternehmen.

 20 Monate Bauzeit hat Bauherr Rolf Körschgen eingeplant. Dann soll im Sommer 2015 die Einweihung gefeiert werden. Der Bagger hat inzwischen damit begonnen, die Baugrube auszuheben.

20 Monate Bauzeit hat Bauherr Rolf Körschgen eingeplant. Dann soll im Sommer 2015 die Einweihung gefeiert werden. Der Bagger hat inzwischen damit begonnen, die Baugrube auszuheben.

Foto: Jürgen Moll

Nach Neuenhöhe (2006) und Dabringhausen (2009) ist das nun das dritte Wohngemeinschafts-Projekt. "Ich bin von diesem Konzept einfach überzeugt", berichtet Diakoniestation-Leiter Peter Siebel. Studien hätten längst belegt, dass an Demenz erkrankte Menschen sich in kleinen Wohneinheiten wohler fühlen als in großen Pflegebereichen.

"Diese WGs haben einen familiären Charakter. Die Bewohner haben immer die gleichen Mitarbeiter um sich. Auch wenn sie vielleicht irgendwann nicht mehr die Namen kennen, so ist doch das Gesicht bekannt. Und das ist wichtig." Und ein zweiter positiver Aspekt: Angehörige würden sich stärker in diesen WGs engagieren. "Sie fühlen sich stärker damit verbunden — es ist wie ein Zuhause", sagt Siebel. So sind in dem entstehenden Gebäude an der Berliner Straße (Zugang über den Weg zum ehemaligen evangelischen Kindergarten, daher die Hausnummer 22a) zwei Etagen reserviert für Wohngemeinschaften — jede Etage hat zwölf Zimmer. Im Untergeschoss und im zweiten Obergeschoss entstehen Wohnungen fürs betreute Wohnen in der Größe von 62 bis 80 Quadratmeter.

Auf dem Dach entstehen noch zwei Penthouse-Wohnungen. Hoch3-Geschäftsführer Rolf Körschgen: "Solche Wohnungen sind in Wermelskirchen gefragt." Im Untergeschoss wird ein Gemeinschaftsraum eingerichtet — vielleicht sogar als Café: "Das soll sich aber erst entwickeln. Wichtig ist uns, dass es auch für Nachbarn geöffnet ist", sagt Siebel.

Jede Etage hat etwa 500 Quadratmeter. Die WG-Einzelzimmer sind etwa 22 Quadratmeter groß und alle mit einem Bad ausgestattet. Der Preis sei noch nicht mit dem Kreis ausgehandelt worden, dürfte aber so in der Größenordnung der WG in Dabringhausen liegen: 475 Euro plus Nebenkosten. Da diese WGs für Menschen sind, die nicht mehr zu Hause allein leben können (zum Beispiel fortgeschrittene Demenz), oder die Angehörigen an einen Punkt angekommen seien, wo sie nicht mehr könnten, ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung gewährleistet. So wird die Pflegekasse (je nach Stufe) 450 bis 1550 Euro zuzuzahlen, der Eigenanteil liegt bei rund 1020 Euro.

Die Miete fürs betreute Wohnen wird, je nach Lage, neun bis elf Euro (kalt) betragen. Pro WG werden zehn bis elf Vollzeitstellen eingerichtet. Das sind 15 bis 17 Mitarbeiter. Siebel: "Wir brauchen also Mitarbeiter für die Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft."

Rolf Körschgen rechnet mit 20 Monaten Bauzeit. "Wir arbeiten wieder, wie bei unseren anderen Wermelskirchener Projekten, nur mit ortsansässigen Firmen. Das hat sich bewährt, die die Gewerbesteuer bleibt in Wermelskirchen."

Kontakt Wer Interesse hat, eine der Wohnungen oder Zimmer zu mieten, wende sich an die Diakoniestation, Tel. 7238-0.

(RP)
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