Wermelskirchen Senioren bleiben im Dorf

Wermelskirchen · In Dabringhausen entstehen zwei Häuser von Diakoniestation und Altenzentrum gGmbH für betreutes Wohnen. Ein baugleiches Gebäude mit Eigentumswohnungen rundet Komplex um den künftigen Dorfplatz ab.

Die erste Anfrage kam aus Köln. Die Seniorin, eine gebürtige Dabringhausenerin, hatte exclusiv in der BM gelesen, dass die Diakoniestation gemeinsam mit der Altenzentrum gGmbH im Neugartenfeld Wohnungen für betreutes Wohnen baut. Für den Single genau das Richtige, denn die Dame wollte zurück in die Heimat. Peter Siebel, Leiter der Diakoniestation: „Wir haben seit der Berichterstattung bereits drei konkrete Anfragen von Senioren, die unser Angebot nutzen wollen.“

Gestern stellten Diakoniestation und Altenzentrum gGmbH gemeinsam mit Bauunternehmer Christian Stark ein Projekt vor, dass an der Einmündung Altenberger-/Ecke Südstraße verwirklicht werden soll. Diakonie und Altenzentrum gGmbH bauen je ein Haus mit elf Wohnungen mit betreutem Wohnen. Jede Einrichtung finanziert ihr eigenes Gebäude, es wird aber gemeinsam verwaltet und auch betreut. In jedem Haus entstehen drei Wohnungen für Singles (EinraumMietwohnungen mit etwa 52 m2, Kaltmiete mit Wohnberechtigungsschein 4,55 Euro je Quadratmeter) und acht für Ehepaare (61 m2, 5,65 Euro je m2 kalt).

Gleicher Baustil

Ein drittes Gebäude baut Bauunternehmer Christian Stark im gleichen Baustil – damit wird das Ensemble um den geplanten Dorfplatz abgerundet. Sieben Eigentumswohnungen (Kosten: 187 000 bis 195 000 Euro) entstehen; die Penthouse-Wohnung ist bereits verkauft. „Bei uns ist die Nachfrage groß, alle Interessenten sind aus Dabringhausen und über 60 Jahre alt“, so Stark. Er hofft auf einen Baubeginn im Mai, Bezug soll vor Weihnachten sein. Soweit sind Diakonie und Altenzentrum nicht: Baubeginn ist frühestens im Frühsommer. Das Erdgeschoß von Starks Gebäude wird für Gewerbe freigehalten.

Siebel unterstrich die zu erwartende Nachfrage nach solchen Wohnungen: „In den nächsten Jahren wird der Anteil der über 60-Jährigen in Dabringhausen auf 1680 Menschen steigen.“ Er sei froh, dass sich diese Gelegenheit in Zusammenarbeit mit Stark ergeben habe, denn bisher konzentrierten sich alle Angebote auf die Innenstadt.

Dort hat die Altenzentrum gGmbH vier Häuser – die Wartezeiten betragen wenigstens eineinhalb Jahre. Geschäftsführerin Bärbel Frische: „Auf der Liste der Singles stehen zwölf Personen, bei Ehepaaren haben wir 30 Anfragen.“ Gebaut wird bei Diakoniestation und Altenzentrum mit öffentlichen Mitteln; bei der Diakonie finanziert ein Förderkreis das Eigenkapital von rund 150 000 Euro, der Rest kommt über Wohlfahrtsverbände. Die Altenzentrum gGmbH muss etwa 220 000 Euro aufbringen. Als Investitionssumme für die beiden Häuser wird der Betrag von 2,2 Millionen Euro genannt. Beide Häuser haben einen Aufzug, die Wohnungen werden barrierefrei sein. Starks Haus zeichnet sich zudem durch ökologische Bauweise aus. Beheizt wird sein Gebäude durch Erdwärme, teilte er gestern mit. Stark wies darauf hin, dass das Konzept dieser Gebäudelage vorsehe, dass auch seine Käufer später das Angebot des betreuten Wohnens nutzen könnten.

(RP)
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