Straußenfarm in Wermelskirchen-Emminghausen Zum „Geburtstag“: Hochbetrieb bei den Straußen

Wermelskirchen · Vier Tage lang feierten unzählige Besucher ein besonderes Hoffest in Wermelskirchen-Emminghausen – die Straußenfarm besteht seit 15 Jahren.

 Am „Geburtstags-Wochenende“ zum 15-jährigen Bestehen der Straußenfarm waren auch die Führung sehr beliebt und gut besucht. Die Vögel standen dabei bereitwillig Modell.   F

Am „Geburtstags-Wochenende“ zum 15-jährigen Bestehen der Straußenfarm waren auch die Führung sehr beliebt und gut besucht. Die Vögel standen dabei bereitwillig Modell. F

Foto: Jürgen Moll

Leni und Mila stehen mit großen Augen an der Fensterscheibe. Auf der anderen Seite des Glases schlüpfen Strauße aus ihren Eiern. „Da kann man den Kopf schon sehen“, entdeckt Leni. Und Mila sieht im gleichen Moment einen Schnabel. Die beiden Sechsjährigen würden den Baby-Straußen gerne bis zum Ende dabei zuschauen. „Aber das würde 24 bis 30 Stunden dauern“, sagt Straußenfarm-Besitzer Klaus Stöcker. Also sausen die Mädchen den Gang durch die Scheune zurück und klettern vorsichtig auf den Zaun nebenan. Von hier aus haben sie einen hervorragenden Blick auf den Straußen-Kindergarten. Hier können sie den jüngsten Bewohnern der Straußenfarm zusehen, wie sie ihre ersten kleinen Wettrennen starten. „Wir wollten den Besuchern schließlich etwas Besonderes bieten“, sagt Klaus Stöcker und lacht. Pünktlich zum 15. Geburtstag der Farm in Emminghausen haben Klaus Stöcker, Kerstin Schnabel und das Team Möglichkeiten gefunden, den Besuchern auch einen Blick auf die schlüpfenden Tiere zu ermöglichen, ohne den Nachwuchs zu stören.

Vier Tage lang hat das Team zum Mitfeiern auf die Straußenfarm eingeladen – mit einem bunten Familienprogramm, Führungen, Musik, Ponyreiten, Feuershow und allerhand Köstlichkeiten. „Viele machen mit“, freut sich Klaus Stöcker, „und für jeden soll etwas dabei sein.“ Es kommen hunderte Besucher, unzählige Familien legen einen Halt in Emminghausen ein. „Viel mehr Gäste als wir erwartet haben“, sagt Kerstin Schnabel, die Federführung in den Händen hält.

Ob am Christi Himmelfahrts-Feiertag oder auch am darauffolgenden Samstag – die Besucher kommen in Scharen. „Wir waren am Donnerstag schon mal da“, erzählt Karin Weber, die mit Tochter und Enkel zur Farm gekommen ist. Da seien alle Eier noch fest verschlossen gewesen. „Wir haben die Straußenfarm von Anfang an begleitet“, sagt Karin Weber. Unzählige Male seien sie bereits in Emminghausen gewesen – auch damals, als hier noch viel weniger Tiere lebten.

Zum 15. Geburtstag nimmt sich auch Gründer und Besitzer Klaus Stöcker immer mal wieder eine freie Minute und denkt zurück. „Natürlich erinnert man an solchen Tagen auch die Anfänge“, sagt er. Es habe viel Widerstand gegeben. Die Leute hätten ihn belächelt. „Der Stöcker hat sie nicht alle“, hätten sie gesagt. Klaus Stöcker holte die Strauße trotzdem nach Emminghausen, baute den Hof als touristisches Ziel aus und ist heute weit über die Grenzen des Bergischen Landes bekannt. „Das alles funktioniert nur als Teamarbeit“, sagt er und gibt die Lorbeeren an seine Mitarbeiter um Kerstin Schnabel weiter.

Für den Samstagabend haben sie die Emminghausener Nachbarschaft zum Feiern eingeladen. „Weil sie uns hier aushalten“, sagt Stöcker und grinst. Allerdings bemüht sich auch die Straußenfarm um möglichst reibungslose Abläufe für die Bewohner der Hofschaft. So gibt es am Festwochenende zum Beispiel einen Parkplatz am Dorfeingang, von dem im Minutentakt ein Shuttlebus fährt und so zugeparkte Einfahrten im Ort verhindert. Diesen Shuttlebus hat auch Sabine Piana aus Solingen mit ihren Kindern genutzt. Die Familie ist zum ersten Mal auf der Straußenfarm zu Gast: „Wir sind alle begeistert“, sagt sie, „und wir haben so viel gelernt.“

(resa)
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