Wermelskirchen Schwieriges Geschäft

Wermelskirchen · Während in Hilfringhausen und Neugartenfeld die ersten Rohbauten zu sehen sind, scheint’s mit der Solarsiedlung in Pohlhausen überhaupt nicht voran zu gehen.

Spatenstich in Hilfringhausen war fast auf den Tag genau vor einem Jahr. Da lachte die Sonne, als Maschinist Markus Tekhaus die Grasnarbe entfernte, um den Gesellschaftern der Firma „Eifgenblick“ die Arbeit zu erleichtern. Die Sonne scheint zwar in diesen Tagen, sieben Grundstücke sind verkauft und sieben Rohbauten sind zu sehen – doch das Geschäft läuft trotz positivem Konjunkturklima viel zu zögerlich. Eifgenblick-Sprecher Rolf Körschgen sagt, warum: „Es fehlt die Käuferschicht, die sich für Reihenhäuser interessiert.“

Ein Drittel der rund 90 Parzellen war für Reihenhäuser vorgesehen. Doch seit dem Wegfall der Förderpauschale scheint dieses Klientel weggebrochen zu sein. Und für Doppelhaushälften seien die Grundstücke beim festgelegten Marktpreise teilweise zu groß. Dagegen, so Körschgen, sei die Nachfrage nach freistehenden Häusern zufriedenstellend.

Zeitnäher reagieren

„Eifgenblick“ ist daher derzeit im Gespräch mit der Stadtverwaltung, um die Parzellierung zu ändern. Denn rund 70 Parzellen gehören der Stadt. „Wir müssen zeitnäher auf die Kaufinteressenten zugehen können, wenn andere Größen erwünscht sind“, so Körschgen. Letztlich gehe es nur um den Zuschnitt einiger Grundstücke, denn dann fände man wohl eher Abnehmer. „Letztlich geht’s auch um Steuergelder, wenn die Stadt für die kompletten Erschließungskosten in Vorlage gehen muss.“ Verkauft seien, so weiß Körschgen, auch einige Privatgrundstücke im Baugebiet. Auch im Dabringhausener „Neuergartenfeld“ in der Ortsmitte stehen die ersten Rohbauten. Makler Bert-Ulrich Weber spricht von einer „regen Nachfrage“: Fünf Parzellen seien fest reserviert beziehungsweise verkauft. Hier haben vor allem junge Familien aus dem Dorf und aus Wermelskirchen erworben.

Seniorengerechtes Wohnen

Als Bonbon bereitet Weber derzeit Gespräche mit Investoren vor, die die geplanten Mehrfamilienhäuser übernehmen möchten – und zwar für seniorengerechtes Wohnen. „Ich führe jetzt ernsthafte Gespräche mit zwei Investorengruppen.“ Der Standort an der Südstraße sei ideal für Senioren – vielleicht sogar verbunden noch mit Geschäften im Untergeschoss.

Längst verflogen scheint die Euphorie, in Pohlhausen Solarhäuser zu errichten. Über 100 Bewerber hatte es Ende 2004 gegeben. Davon scheint nichts mehr übrig. Beigeordneter Jürgen Graef meinte, solange kein Musterhaus stehe, sei es ganz schwierig, die Siedlung an den Mann zu bekommen. „Es läuft mit der Vermarktung nicht, wie es sich der Investor Willi Sporrenberg vorgestellt hat.“

Probleme bei Umlegung

Sicher ein Problem sei die Umlegung: Hier könne ein Eigentümer aus steuerlichen Gründen plötzlich nicht mehr verkaufen. „Sporrenberg bemüht sich, aber es gibt keine vorzeigbaren Erfolge“, sagte Graef im BM-Gespräch.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort