Talbrücke Höllenbach Schwebendes Verfahren

Remscheid · Respekt vor der Höhe der Talbrücke Höllenbach gewann gestern Lena Hogekamp, Fotojournalisten-Schülerin der BM. In einem Personenkorb hievte ein Autokranführer sie und den Polier in luftige Höhen über die A 1.

Bauchkribbeln in 70 Metern Höhe
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Bauchkribbeln in 70 Metern Höhe

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Respekt vor der Höhe der Talbrücke Höllenbach gewann gestern Lena Hogekamp. In einem Personenkorb hievte ein Autokranführer die Fotografin unserer Redaktion und den Polier in luftige Höhen über die Autobahn 1.

Kaum mehr als ein Quadratmeter Bodenfläche und Seitenwände aus Metall bilden den einfachen "Aufzug" nach oben. Der Polier des Ingenieur- und Kraftwerksbauunternehmen Heitkamp, das von Straßen NRW mit der Sanierung der Talbrücke Höllenbach beauftragt wurde, lädt Lena Hogekamp ein, in den quietschgelben Personenkorb einzusteigen - und das sorgt erst einmal für ein ziemlich mulmiges Bauchkribbeln.

Der Korb hängt am Haken, den der Autokran der Firma Wiemann gleich gemächlich nach oben fährt. Er ist postiert auf der L 409 unterhalb der Talbrücke Höllenbach. Der Arm fährt bis zum Maximum aus. Beide Passagiere hängen wenige Minuten später in luftigen 70 Metern Höhe über dem festen Boden. Unter ihnen rollte der Verkehr auf der Autobahn 1. Genau über dem Abschnitt, der für Jahre eine Baustelle war.

Die Sanierungsarbeiten der denkmalgeschützten Talbrücke sind nun abgeschlossen. Selbst der Bauarbeiter, der auf einem der Stahlträger des Baugerüsts sitzt, schrumpft aus der Vogel-Perspektive der Passagiere auf die Größe einer Playmobil-Figur. "Keine Sorge. Jeder Kollege, der in dieser Höhe arbeitet, ist gesichert", beruhigt der Polier.

Es ist eine harte und brenzlige Arbeit, die unter der Brücke derzeit über die Bühne geht, ohne dass die über die A1 rollenden Fahrer etwas davon mitbekommen: Die Haupttragwerksebene wird Stahlträger für Stahlträger abgebaut - rund 100 solcher acht Tonnen schwerer Kolosse bugsiert der Kranführer langsam und sicher nach unten. Die Personenbeförderung ist dagegen fast ein Kinderspiel.

Das mächtige Gerüst unter einem der Brückenbögen hat während der Sanierung des Bauwerks als Trag-, Arbeits- und auch Sicherheitsgerüst gedient. Es schützte auch den darunter fließenden Verkehr auf L 409. Der Ausbau der A 1 auf sechs Fahrspuren zwischen Wermelskirchen und Remscheid läuft seit 2007. Die Talbrücke Höllenbach war zu schmal für sechs Spuren und Standstreifen. Daher wurde eine neue Brücke direkt angrenzend errichtet. Die alte Brücke wurde grundlegend saniert.

(RP)
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