Der Wermelskirchener Borussia-Fanclub feierte sein 25-jähriges Bestehen Schwarz-Weiß-Grün ist jetzt Silber

Wermelskirchen · Der Wermelskirchener Mönchengladbach-Fanclub besteht seit 25 Jahren. Borussia-Präsident Rolf Königs überreichte im Stadion den Ehrenteller.

 Im Borussia-Park-Stadion bekam der Fanclub-Vorsitzende Sven von Domaros (3.v.r.) den Ehrenteller von Vorstandsmitgliedern des Bundesliga-Clubs und Vertretern der Abteilung für Fanbetreuung überreicht; mit auf dem Bild u.a. Präsident Rolf Königs (3.v.l.), Geschäftsführer Stephan Schippers (2.v.l.) und Präsidiumsmitglied Hans Meyer (4.v.r.).

Im Borussia-Park-Stadion bekam der Fanclub-Vorsitzende Sven von Domaros (3.v.r.) den Ehrenteller von Vorstandsmitgliedern des Bundesliga-Clubs und Vertretern der Abteilung für Fanbetreuung überreicht; mit auf dem Bild u.a. Präsident Rolf Königs (3.v.l.), Geschäftsführer Stephan Schippers (2.v.l.) und Präsidiumsmitglied Hans Meyer (4.v.r.).

Foto: Fanbetreuungs-Abteilung Borussia Mönchengladbach

Auch wenn es in der Region reichlich davon gibt, hat der Wermelskirchener Fanclub Schwarz-Weiß-Grün Bergisch Land mit Fans des 1. FC Köln aus der Domstadt wenig „am Hut“. Dennoch verkünden die Borussia Mönchengladbach-Anhänger voller Humor: „Wir haben auch einen Köllner in unseren Reihen.“ Damit meint der Vorsitzende Sven von Domaros den Wipperfürther Lukas Köllner, dessen Herz ebenso für den Fußball-Bundesliga-Club vom Niederrhein schlägt. Der Fanclub besteht seit 25 Jahren und feierte dieses Jubiläum ausgelassen bei Jahrestreffen in der Gaststätte „J&K Sportsbar“ am Bahnhof. Zuvor „versilberte“ die Abteilung der Fanbetreuung von Borussia Mönchengladbach das  Jubiläum des Fanclubs mit einem Ehrenteller, den Sven von Domaros beim letzten Hinrunden-Heimspiel der aktuellen Bundesliga-Saison der „Fohlen“ gegen Paderborn im Innenraum des Borussia-Park-Stadions von Vorstandsvertretern des Vereins überreicht bekam.

Diese „Schale“ hatte bei der Jubelfeier natürlich einen Ehrenplatz, damit jeder Besucher einen Blick darauf werfen konnte. Gemeinsam mit geladenen Gäste unter anderem von befreundeten Fanclubs, feierten die 21 Mitglieder von Schwarz-Weiß-Grün Bergisch Land in einem Kreis von insgesamt 70 Teilnehmern. Die Wermelskirchener Classic-Rock-Coverband „Soldiers of fortune“ spielte dazu live auf – schließlich ist Bassist Uwe Wokowski auch Schwarz-Weiß-Grün-Fanclub-Mitglied. Sänger Frank Hermes jedoch, der als eingefleischter Fortuna Düsseldorf-Fan bekannt ist, hielt sich bei der Borussia-Hymne „Die Seele brennt“ zurück und überließ den Gesang dem Bassisten – kein sonderliches Problem, denn die Anwesenden stimmten lautstark mit ein.

Bergische Fans von Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen fahren gemeinsam mit dem Bus zum Spiel von Wermelskirchen nach Leverkusen.

Bergische Fans von Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen fahren gemeinsam mit dem Bus zum Spiel von Wermelskirchen nach Leverkusen.

Foto: Sven von Domaros

„Wir haben allen Grund zu feiern. Grundsätzlich treffen wir uns eh ein Mal im Jahr immer am Datum unserer Gründung – egal, welcher Wochentag es ist. Und unser 25-jähriges Bestehen feiern wir erst Recht“, freute sich Sven von Domaros, der zu den fünf Fanclub-Gründern zählt, von denen vier bei der Jubelfeier waren, über die gut gelaunte Party-Meute. Als Fans von Borussia Mönchengladbach hätten die Clubmitglieder in den vergangenen 25 Jahren besondere Erlebnisse und immer „reichlich Spaß“ gehabt: „Auch wenn die Spiele sportlich für unsere Mannschaft nicht immer erfolgreich waren, bleiben unsere Reisen zu den Europa-League-Spielen in Monaco oder Rom in bester Erinnerung. Ebenso unsere Fahrt zum DFB-Pokalfinale 1995 nach Berlin direkt im Jahr nach unserer Gründung.“

Das ist das "Ding": Vier von fünf Gründungsmitgliedern kamen zur Jubelfeier und zeigten stolz den Ehrenteller (v.l.): Dirk Enkel, Sven von Domaros, Wolfgang Figge und Uwe Hellhammer.

Das ist das "Ding": Vier von fünf Gründungsmitgliedern kamen zur Jubelfeier und zeigten stolz den Ehrenteller (v.l.): Dirk Enkel, Sven von Domaros, Wolfgang Figge und Uwe Hellhammer.

Foto: Stephan Singer

Obendrein laufe es zur Zeit für Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga gut – immerhin habe es zum Jahreswechsel zur Vize-„Herbst-Meisterschaft“ gereicht. Von der Meisterschaft für die Fohlen-Elf vom Niederrhein träumt der Fanclub-Vorsitzende nicht, das wäre seiner Einschätzung nach zu hoch gegriffen: „Ein Tabellenplatz, der am Ende der Saison zur Qualifikation für die Champions-League-Teilnahme reicht, wäre zufriedenstellend.“

 Thomas Wiedenhöfer, Pina Leocata, Sven von Domaros, Manuel Figge und Anne Wiedenhöfer (v.l.) beim Kiezbesuch nach einem Spiel in Hamburg.

Thomas Wiedenhöfer, Pina Leocata, Sven von Domaros, Manuel Figge und Anne Wiedenhöfer (v.l.) beim Kiezbesuch nach einem Spiel in Hamburg.

Foto: Sven von Domaros

Die Mitglieder des Borussia Mönchengladbach-Fanclubs stammen zum größten Teil aus Wermelskirchen, einige aus Nachbarstädten wie Remscheid oder Wipperfürth. „Es geht bei uns nicht nur um 90 Minuten Fußball. Durch den Fanclub habe ich viele Freunde gewonnen“, beschreibt der Wipperfürther Lukas Köllner: „Die Fans stehen als Team zusammen, haben Spaß, integrieren und erleben jede Menge, das wir uns immer wieder gerne erzählen.“ Petra Schott gehört seit 1996 dem Fanclub an: „Wir sind eine wild gemischte Gruppe und trotzdem herrscht Harmonie. Bei unsere Feier  fühlte es sich ein bisschen so an wie im Fan-Haus im Borussia-Park.“

 Karsten Isenberg und Thomas Wiedenhöfer stoßen beim Europa-Leage-Spiel 2013 gegen Lazio in Rom an.

Karsten Isenberg und Thomas Wiedenhöfer stoßen beim Europa-Leage-Spiel 2013 gegen Lazio in Rom an.

Foto: Sven von Domaros

Die „Lenneper Fohlen“ gratulierten dem Fanclub aus der Nachbarstadt ebenfalls zum Jubiläum, überreichten einen üppig in Schwarz-Weiß-Grün dekorierten Präsentkorb. „Das ist reines Hobby, nach dem wir viele Planungen ausrichten. Denn wir besuchen nicht nur Heimspiele, sondern auch möglichst viele Auswärtsspiele“, erzählt Jörg Blum von den „Lenneper Fohlen“. Er erinnert sich an ein Champions-League-Spiel der Borussia in Barcelona, wo er nur 500 Meter vom Camp Nou entfernt in einem Hotel übernachtete: „Das war an Nikolaus und Barcelona war atemberaubend mit weihnachtlichen Lichtern dekoriert.“

Die Kosten für Reisen und Tickets tragen die Fans privat, für Feierlichkeiten wie das Jahrestreffen gibt es eine Clubkasse. Und wenn zwei oder drei Spiele in nur einer Woche anstünden, wäre die Terminplanung durchaus einmal anstrengend, gesteht Sven von Domaros, der als Koch arbeitet: „Wegen Beruf und Familie musste ich meine Fußballbegeisterung auch schon zurückstecken.“

Als Vorsitzender des Fanclubs kümmert sich der 50-Jährige vor allem um die Kommunikation mit dem Mönchengladbacher Verein und die Bestellungen von Eintrittskarten. „Und ich halte den Laden zusammen“, sagt Sven von Domaros mit einem Lachen, um dann im Kreise seiner Mitstreiter anzustimmen: „Denn wenn et Trömmelche jeht, dann stonn mer all parat, un mer trecke durch die Stadt un jeder hätt jesaat: Kölle steigt ab, steigt ab, Kölle steigt ab.“

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