Wermelskirchen Schulz-Euphorie auch bei der SPD in Wermelskirchen

Wermelskirchen · Beim Politischen Aschermittwoch der Kreis-SPD im Katt-Bistro stichelten die Sozialdemokraten gegen die CDU.

Der Wahlkampf für die Landtags- und Bundestagswahl in diesem Jahr ist Fall eröffnet. Und der Geist des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz scheint auch die Sozialdemokraten in Wermelskirchen erreicht zu haben. Seit der Nominierung von Schulz sind die Umfragewerte hoch - Begeisterung und Aufbruchstimmung waren auch beim Politischen Aschermittwoch der Kreis-SPD im Katt-Bistro spürbar. "Wir spüren es intern in der Partei und verzeichnen auch neue, vor allem jüngere Mitglieder", berichtete Ralf Weber, Mitglied der SPD Wermelskirchen.

Im voll besetzten Bistro wurde die Tradition des Politischen Aschermittwochs in bester Form durchgeführt. An diesem Tag darf es derb zugehen. Und es darf auch einmal "politisch nicht so ganz korrekt" auf den politischen Gegner eingedroschen werden. Zu Gast waren die oberbergische Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier, Heike Engels, Landtagswahlkandidatin für den Nordkreis, und Nikolaus Kleine, der im September bei der Bundestagswahl antreten wird. Klaus Becker, Fraktionsvorsitzender der SPD in Burscheid, führte als Moderator durchs Programm. Der CDU-Europaabgeordnete Herbert Reul erhielt den Titel "das schwarze Manneken Pis aus Brüssel".

Alle waren sich einig: Die CDU sei nach der Verkündung der Kandidatur von Martin Schulz verwirrt und orientierungslos, sie reagiere nur mit Schmutzkampagnen. "Gerade diese hysterischen Reaktionen gegen Schulz haben mich motiviert", sagte Nikolaus Kleine. "Gerade jetzt will ich dabei sein und Änderungen herbeiführen." Ein schönes Wortspiel entstand durch die Namen der Kandidaten: "Ein Engel für Düsseldorf und ein Nikolaus für Berlin", sagte Becker. Sozialkritische Lieder präsentierten die Liedermacherinnen Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau, in bester Tradition von Franz Josef Degenhardt, Wolf Biermann oder Bettina Wegener.

Entsetzt waren alle Anwesenden über die aktuellen Entwicklungen in der Türkei, den neuen US-Präsidenten Donald Trump, die AfD und die rechten Parteien in Frankreich und in den Niederlanden. "Vor allem in dieser Zeit müssen wir Position beziehen", forderte Michaela Engelmeier. Sie erzählte aus ihrem Wahlkampf: "Oft stehe ich mit meinem roten Wahlkampf-Tisch auf einem Marktplatz. Früher musste ich die Menschen heranholen, heute kommen sie freiwillig."

Der neue SPD-Kanzlerkandidat scheint anzukommen. "Als Bürgermeister halte ich mich aus der SPD-Arbeit raus, aber so eine erfolgreiche und gut besuchte Veranstaltung wie heute hätten wir vor einiger Zeit nicht hinbekommen", sagte Rainer Bleek.

(wsb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort