Wermelskirchen Schule nicht ohne Sozialarbeit

Wermelskirchen · Ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag können die örtlichen Schulen nicht mehr ohne den Einsatz von Sozialarbeitern wahrnehmen. Auch die neue Sekundarschule wird nicht ohne Sozialarbeiter auskommen.

 Sozialarbeiter Wolfgang Pieplak (Bildmitte), hier im Schülercafé, war der erste Schulsozialarbeiter in Wermelskirchen. Er ist immer noch in den Diensten der Hauptschule.

Sozialarbeiter Wolfgang Pieplak (Bildmitte), hier im Schülercafé, war der erste Schulsozialarbeiter in Wermelskirchen. Er ist immer noch in den Diensten der Hauptschule.

Foto: J.K. (Archiv)

Das Gesetz schreibt es fest: Sozialarbeiter an Schulen sind kein Luxus, sie werden zu einem Muss. Das gilt auch für die geplante neue Sekundarschule in Wermelskirchen. Ein bis zwei Sozialarbeiter pro Standort, also bis zu vier auf zwei Standorte verteilt, sollen nach dem pädagogischen Konzept zur Grundausstattung gehören.

Nur 2,5 Sozialarbeiter

Momentan sind die örtlichen Schulen aber noch mager mit Sozialarbeitern ausgestattet: es gibt einen an der Hauptschule, einen weiteren an der Pestalozzischule und seit Mai eine Sozialarbeiterin, die durch die Schulen "tourt" und lediglich für das Bildungspaket zuständig ist (BM berichtete). Dass in diesem Bereich noch viel mehr getan werden muss, verdeutlicht das Jugendamt jetzt dem Jugendhilfeausschuss in der Beratungsvorlage zur nächsten Sitzung.

Im Schulgesetz ist der Erziehungsauftrag in enger Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe festgeschrieben, verdeutlicht das Jugendamt. Schulsozialarbeit sei deshalb die Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Schule und nehme eine unbedingte Schlüsselstelle für den Bildungs- und Erziehungsauftrag ein.

Deshalb sollen in der neuen Sekundarschule, die Hauptschule und Realschule ablösen wird, auch ausnahmslos alle Jahrgänge von Sozialpädagogen mit betreut werden. Der Aufgabenkatalog der Sozialarbeiter, die bereits in Haupt- und Pestalozzischule tätig sind und in der Sekundarschule ebenfalls eingesetzt werden, ist klar festgelegt: Dazu gehören feste Sprechstunden und Beratungsangebote auch für Eltern und Lehrer, die Krisenintervention und Begleitung bei Problemen, die im Kindes- und Jugendalter vorkommen, Präventionsprojekte etwa zu den Themen Gewalt, Sucht, Mobbing, Extremismus bis hin zur Berufsorientierung und Begleitung bei Schülerpraktika.

In der Hauptschule sitzt seit Jahren der bewährte Schulsozialarbeiter Wolfgang Pieplak fest im Sattel, in der Pestalozzischule haben die Kinder Sozialarbeiter Jörg Luckenbach schon seit Jahren zum Ansprechpartner. Sozialarbeiterin Simona Siegloch ist seit Mai auch an der Pestalozzischule mit einer festen Sprechstunde und wird mit einer halben Stelle dieser Schule angerechnet. Sie ist aber nur für die Beratung zum Bildungs- und Teilhabepaket (BuT)zuständige und damit nicht im sonstigen "Tagesbetrieb" der Schulsozialarbeit eingebunden.

Eltern über BuT kaum informiert

Der Beratungsbedarf zum BuT ist in Wermelskirchen aber groß, wie Siegloch schon in den ersten Wochen ihrer Tätigkeit an den örtlichen Schulen festgestellt hat. Viele Eltern wissen noch nichts von den Fördermitteln, die ihren Kindern zustehen, beobachtet Siegloch, die bereits mehr als 40 Familien vor Ort betreut hat.

(RP)
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