Wermelskirchen Schüler tauchen ein in die Welt eines Illustrators

Wermelskirchen · Sie sind das Wermelskirchener Aushängeschild, wenn es um das Thema Literatur geht: Die "Literanauten", ein bundesweites Projekt, dem der Leseclub der städtischen Hauptschule und das Jugendcafé (Juca) angehören, sind nicht nur gerngesehene Stammgäste der Frankfurter Buchmesse - die engagierten Bücherwürmer erhalten auch immer wieder Besuch von angesagten Kinder- und Jugendbuchautoren: In dieser Woche begrüßte sie erstmals Illustrator Tobias Krejtschi.

 Tobias Krejtschi gibt den Schülerinnen (v.l.) Vanessa, Leonie und Elisa nützliche Tipps für ihre Illustrationen.

Tobias Krejtschi gibt den Schülerinnen (v.l.) Vanessa, Leonie und Elisa nützliche Tipps für ihre Illustrationen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Für einen spannenden Workshop kam der mehrfach ausgezeichnete Illustrator gemeinsam mit Autorin Karin Gruß nach Wermelskirchen, wo er am Mittwoch und Donnerstag intensiv mit 21 interessierten Kindern und Jugendlichen zusammenarbeitete und ihnen einen Einblick in seine künstlerische Tätigkeit bot. "Die Illustrationen in den Büchern sind nicht nur Dekoration, sondern haben eine eigene Sprache. Ich würde sogar sagen, dass sie eine eigene literarische Gattung sind", sagte er. Zwar kämen Bilderbücher häufig aus der Kinder- und Jugendliteratur, ein gutes Bilderbuch aber, so findet Krejtschi, müsse auch einen Erwachsenen fesseln: "Es ist ein ständiger Balance-Akt. Natürlich sind die Bücher, die ich gestalte, meistens für Kinder und Jugendliche. Aber es werden auch schwere Themen behandelt, die auch einen Erwachsenen interessieren."

Die Wermelskirchener Literanauten beschäftigten sich zwei Tage lang mit dem Thema Kinder und Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, das auch das mehrmals prämierte Werk "Ein roter Schuh" von Autorin Karin Gruß (mit Illustrationen von Krejtschi) behandelt. Die Schüler, die sich allesamt freiwillig für den Workshop gemeldet hatten, arbeiteten sich Stück für Stück in die Gefühlswelt der Kinder ein, die in umkämpften Kriegsgebieten leben müssen und täglich mit Angst und Tod konfrontiert werden. Welche Rolle dabei Krejtschis Illustrationen spielen, wurde ihnen nicht nur schnell deutlich, sie durften sich auch selbst als Illustratoren ausprobieren und fertigten Skizzen an. "Das macht super viel Spaß", sagte Vanessa (13) völlig begeistert. "Ich liebe es, wenn Tobias mir etwas vorzeichnet. Das geht bei ihm so schnell." Auch die zwölfjährige Leonie zeigte sich sehr interessiert. "Ich male sehr gerne und möchte noch mehr über den Beruf des Illustrators erfahren", sagte sie.

(sebu)
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