Wermelskirchen Schüler als Spielplatz-Paten

Wermelskirchen · 26 Schwanenschüler der Klasse 3d haben die Patenschaft für den Spielplatz Stettiner Straße übernommen. Die "pfiffigen Mülldetektive" sind nun verantwortlich für die Sauberkeit dieser Anlage.

Das tut auch einem Bürgermeister an einem nasskalten Montagmorgen gut, wenn eine muntere Schar von Drittklässlern ihn selbstbewusst im Chor laut, klar und ausgesprochen höflich mit "Guten Morgen, Herr Weik" begrüßt. Der war auf den Spielplatz Stettiner Straße gekommen, um den Jungen und Mädchen eine Urkunde zu überreichen. Die Klasse 3d der Schwanenschule hat für ein Jahr die Patenschaft für diesen Spielplatz bekommen – eine tolle Sache, wie nicht nur der Bürgermeister fand.

26 pfiffige Mülldetektive haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Spielplatz sauber zu halten. Klassenlehrerin Gunhild Dahlhoff wird regelmäßig den Spielplatz kontrollieren und dann mit ihren Kindern auch im Einsatz sein. "Wir sorgen auch dafür, dass der Müll auch ordentlich in der Schule getrennt wird", erzählte sie.

Eigentlich hatte ihre vorherige Klasse 4a die Idee – die Jungen und Mädchen sind nun aber auf einer weiterführenden Schule, so dass die 3d quasi das Projekt geerbt haben. Und auch die Eltern stehen dahinter – einige Mütter waren gestern Morgen bei der Übergabe der Urkunde sowie des ersten Arbeitseinsatzes dabei. Allen voran die Klassenpflegschaftsvorsitzende Vera Morsches.

Erster Arbeitseinsatz

Kaum war nämlich der offizielle Part vorbei, packten die Acht- und Neunjährigen Schaufel, Besen und Arbeitshandschuhe aus und machten sich ans Werk. Das erste Herbstlaub wurde weggefegt, der Sand zurück in die Kästen befördert. Und zwischendurch wurden dann auch mal die Geräte getestet.

Der Bürgermeister hatte das Engagement der Kinder zuvor gewürdigt. So etwas habe es noch nicht in Wermelskirchen gegeben, betonte er. Und er wies die Jungen und Mädchen schon darauf hin, was alles zu erledigen sei: Scherben müssten beseitigt werden, der Sand regelmäßig zurück in den Kästen gefegt werden. "Ihr übernehmt Verantwortung für etwas, was euch wichtig ist. Ihr könnt damit selbst etwas in dieser Stadt beeinflussen. " Und das sei eben das Besondere. "Viele Erwachsene rufen dagegen immer die Stadtverwaltung an, statt selbst anzupacken", sagte er über die Vorbildfunktion dieser Grundschüler. Er würde sich freuen wenn auch andere Schulen, Vereine oder Gruppen eine Patenschaft für Spielplätze übernähmen.

Kinder werden sensibler

Gunhild Dahlhoff bedankte sich für das Vertrauen: "Wir wollen es so gut machen, wie wir es können", meinte die erfahrene Grundschullehrerin. "Die Kinder werden es wertschätzen. Sie werden sensibler werden und sicher keinen Unrat einfach wegwerfen." In der Klasse gibt es inzwischen begleitend ein Bücherangebot zu Umwelt- und Abfallthemen, das rege genutzt werde, so die Klassenlehrerin.

(RP)
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