Wermelskirchen Schreinerei-Brand - Staatsanwaltschaft ermittelt noch

Wermelskirchen · Kein Verdacht gegen Riedesel. Die Versicherung zahlt immer noch nicht. Frist gesetzt, sonst klagt Riedesel wegen Betrug.

Wermelskirchen: Schreinerei-Brand - Staatsanwaltschaft ermittelt noch
Foto: Nico Hertgen

Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Brandfall "Schreinerei Riedesel" sind noch nicht abgeschlossen. Das bestätigte gestern auf Anfrage Staatsanwalt Dr. Daniel Vollmert. Ermittelt werde derzeit gegen Unbekannt. Die ermittelnden Kollegen warten aktuell noch ein Brandgutachten ab, um mehr Informationen über die Brandursache zu bekommen.

Ermittelt wurde auch gegen Firmeninhaber Stefan Riedesel. "Mich hat jetzt die Staatsanwaltschaft angeschrieben. Es gibt keinen Verdacht mehr gegen mich, noch nicht mal einen Anfangsverdacht." Er weiß auch, dass die Staatsanwaltschaft weiter ermittelt - "Brandstiftung ist eins von drei großen Verbrechen - Mord, Vergewaltigung, Brandstiftung. Deshalb will die Staatsanwaltschaft die Akte nicht so einfach schließen und sucht weiter nach dem Brandstifter."

Schreinerei Riedesel: Der Tag nach dem Großbrand
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Gegen seine Versicherung hat Riedesel längst geklagt. Die Klage ist anhängig beim Landgericht Frankfurt. Doch da scheint sich ebenfalls nichts zu rühren. "Trotz einer Betriebsunterbrechungsversicherung ist noch nichts gezahlt worden. Wir haben der Versicherung jetzt eine Frist eingeräumt bis zum 20. Juli. Dann werden wir eine Betrugsklage gegen das Unternehmen anstrengen. Die gehen ja auch nicht zimperlich mit uns um." Er hoffe, dass so eine Klage am Landgericht dann schneller bearbeitet werde.

Dhünn: Großbrand in Schreinerei
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Produziert wird weiterhin im Provisorium in einer angemieteten Halle an der Wolfhagener Straße. "Es ist sicher nicht schlecht. Und wir sind froh, dass wir dort untergekommen sind. Aber es dauert eben länger. Denn es fehlen natürlich noch Maschinen."

Glücklicherweise braucht sich die die Schreinerei über Arbeit nicht zu beklagen: "Aufträge haben wir zum Glück genug. Die Auftraggeber kennen unsere Situation, die Lieferanten auch. Von daher läuft's weiter."

Was natürlich ihn und seine Familie belasten, sind diese Ungewissheit und der Kampf mit der Versicherung. "Unsere Gefühlslage hat sich nicht verbessert. Wir stützen uns alle gegenseitig, aber auch Freunde und meine Gemeinde - Dabringhauser Straße Treffpunkt Hoffnung - helfen sehr." Nur so halte man es aus, meinte Riedesel gestern, dass es nach fünf Monaten immer noch kein Geld von der Versicherung gegeben habe, geschweige denn mal eine Aussage, wie es weitergehen solle.

(RP)
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