Wermelskirchen/Hückeswagen Schnellbus fährt bald (fast) bis nach Köln

Wermelskirchen/Hückeswagen · Im neuen Nahverkehrsplan des Rheinisch-Bergischen Kreises und des Oberbergischen Kreises ist eine neue Schnellbuslinie vorgesehen. Mit der können dann auch Radevormwald bis Leverkusen und von dort bis Köln oder Düsseldorf kommen.

 Noch halten am Busbahnhof nur die normalen Busse. Im Laufe des Jahres soll aber die Schnellbuslinie von Wipperfürth über Wermelskirchen bis Leverkusen dazukommen. Die Planungen laufen bereits.

Noch halten am Busbahnhof nur die normalen Busse. Im Laufe des Jahres soll aber die Schnellbuslinie von Wipperfürth über Wermelskirchen bis Leverkusen dazukommen. Die Planungen laufen bereits.

Foto: Udo Teifel (Archiv)

Mit dem Bus ganz bequem und schnell von Wermelskirchen aus nach Köln? Bis 1998 war das dank einer Direktverbindung über Dabringhausen und Altenberg möglich. Dann aber war die Linie 434 eingestellt worden, weil zu wenig Fahrgäste das Angebot nutzten. Seitdem war es immer wieder ein Traum mancher ÖPNV-Nutzer, eine solche Busverbindung wieder aufleben zu lassen.

Der wird jetzt Realität. Denn der Rheinisch-Bergische Kreis und der Oberbergische Kreis arbeiten mit den beiden Busgesellschaften OVAG und RVK daran, die direkte Schnellbuslinie von Wipperfürth über Hückeswagen, Wermelskirchen und Burscheid bis zum Bahnhof in Leverkusen-Mitte auf den Weg zu bringen (s. Info-Kasten).

Zwar gibt es mit der Linie 260, die von Remscheid über Wermelskirchen nach Köln fährt, bereits eine Verbindung in die Domstadt. "Aber hier geht es ja um eine schnelle Verbindung mit wenigen Haltepunkten", sagt Kreissprecher Alexander Schiele. In Wermelskirchen würde sich eine Haltestelle für den Schnellbus anbieten: am Busbahnhof, wo ohnehin alle Linien halten und die Vertaktung entsprechend angepasst sei, um gute Anschlüsse zu gewährleisten.

"Es wäre gut, wenn wir diesen Schnellbus so schnell wie möglich bekommen, damit die Wermelskirchener zügig nach Köln oder zur Bahn in Leverkusen kommen", sagt Thomas Marner, Technischer Beigeordneter der Stadt Wermelskirchen auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Haltepunkt solle möglichst zentral liegen.

Die gute Anbindung nach Köln und die Rheinschiene wird als Standortvorteil angesehen. Erst kürzlich hatte CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Klicki die Idee einer Reaktivierung der Bahnstrecke vorgestellt, damit die Rheinschiene besser erreichbar wird. Mit guten Bahn- oder auch Busanbindungen ließe sich die Bildungsabwanderung stoppen. Auch einen Schnellbus nach Köln würde er als eine deutliche Verbesserung im ÖPNV-Angebot ansehen, sagte Klicki im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der Kreis werde diese Schnellbuslinie, an die die Gemeinden mit einer optimalen Vertaktung der Buslinien angebunden werden soll, finanziell unterstützen, sagte Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian zu dem Projekt. Zwar bezahlen die Städte das über die Kreisumlage letztlich mit, "dennoch ist das eine wichtige, zukunftsweisende Entscheidung, die die Entwicklung des Kreises stärken wird", betonte Persian im Gespräch mit unserer Redaktion. Er sieht das auch als eine Trendwende an, würden doch nicht - wie in der Vergangenheit - Buslinien abgebaut.

Damit diese Linie ihrem Namen alle Ehre macht, erhält sie häufig Vorrang, betont Baudezernent Uwe Stranz im Oberbergischen Kreis. So mitunter etwa an Ampeln oder auf einer separaten Busspur wie in Leverkusen. "Der Schnellbus hält auch nicht an jeder Milchkanne, sondern nur an den bedeutenden Haltestellen", sagt er. Übrigens besteht schon seit längerem die Möglichkeit, auch von Rade über Hückeswagen aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Köln zu fahren: Mit dem OVAG-Schnellbus 336 geht's bis nach Marienheide, wo in die Regionalbahn umgestiegen werden muss. Sie fährt von Marienheide aus unter anderem über Gummersbach und Engelskirchen bis ins Zentrum der Domstadt. Zwei Stunden Fahrtzeit sollten allerdings für diese Tour vom Nordkreis aus mindestens einkalkuliert werden. Auch die Linie 260 rollt über Land mit vielen Haltestationen.

(RP)
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