Wermelskirchen Schmitz-Mohr: Ich bin nicht bereit zu lernen

Mit 34 gegen 25 Stimmen hat die Ratsmehrheit von CDU, Büfo und WNKUWG den Beschluss zum gegenläufigen Radverkehr aufgehoben. Hier einige weitere Argumente dafür und dagegen.

Hans-Jürgen Klein (Grüne) Die Balkantrasse ist das Beste, was Wermelskirchen seit Jahren passiert ist. Die Trasse wird noch attraktiver. Von 200 000 Menschen sprechen die Fachleute, die jährlich die Trasse radeln. Wir müssen nun zeigen, dass es sich lohnt, hier Halt zu machen. Jochen Bilstein (SPD) Kann man Wermelskirchen für einen kulturellen Wandel öffnen? Nein. Hier beharren viele auf ihren Parkplatz vor dem Geschäft mit dem ewigen Lamento, der Einzelhandel würde sonst gefährdet.

Friedel Burghoff (Büfo) Es spottet jeder Beschreibung, das Be- und Entladen vom Fahrplan des ÖPNV abhängig zu machen. Es hat zu keiner Zeit in Rede gestanden, den gegenläufigen Radverkehr zuzulassen.

Henning Rehse (WNKUWG) Wir eliminieren die Gefahr, die durch den gegenläufigen Radverkehr entsteht. Ich wünsche mir, dass das Abstimmungsergebnis respektiert wird. Sonst macht sich der Rat lächerlich. Er schlug sechs Alternativrouten vor, z.B. über die Kölner Straße, Jörgensgasse, Brückenweg, Unterweg oder in Ost-West-Richtung über Vorm Eickerberg.

Manfred Schmitz-Mohr (Büfo) Das Thema hat sich zum Glaubenskrieg entwickelt. Dabei wird der Fußgänger vergessen. Ich bin schon zweimal umgefahren worden, weil ich mich nicht an den gegenläufigen Radverkehr gewöhnt habe. Und ich bin nicht bereit zu lernen. Ich finde es lächerlich, wenn die Alternativen wie Kölner Straße schlechtgeredet werden.

Bernd Schulte (SPD) Zum gegenläufigen Radverkehr gibt es keine sinnvolle Alternative. Der Schutzstreifen dient nicht nur Radfahrern, sondern auch Fußgängern. Im Brückenweg würden neue Gefahrenquellen geschaffen, da die Straße bei Tempo 50 zu schmal ist. Das Pflaster der abschüssigen Kölner Straße ist vor allem bei Nässe zu gefährlich. Und Kinder müssen (bis 8 Jahre) auf dem Gehweg fahren – getrennt durch Parkstreifen von den Eltern. Das absolute Halteverbot auf der Telegrafenstraße wäre sowieso gekommen, da das eingeschränkte ständig missbraucht wurde.

(RP)