Klaus-Dieter Schulz Schloss Burg rüstet sich für die Zukunft

Wermelskirchen · Klaus-Dieter Schulz, Vorsitzender des Schlossbauvereins, spricht über die Neuerungen und Baumaßnahmen.

Wenn Sie das Jahr 2016 Revue passieren lassen, gab es für Sie einen Meilenstein im Hinblick auf die Sanierung von Schloss Burg?

Schulz Nein. Denn schließlich haben wir im abgelaufenen Jahr nur Vorbereitungen für die Baumaßnahmen getroffen, die in der nächsten Zeit anstehen.

Zum Beispiel?

Schulz Das Grabentorhaus, dessen umfassende Renovierung in diesem Jahr auf dem Programm steht, wurde entkernt. Die Exponate haben wir in Sicherheit gebracht.

Welche zukünftige Nutzung ist für das Gebäude vorgesehen?

Schulz Nach der Sanierung wird in einer Hälfte die Museumspädagogik untergebracht sein, in der anderen soll es Wechselausstellungen geben.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Sanierung des Bergfrieds.

Schulz Wann genau das Gerüst steht, ist noch nicht ganz klar. Es hieß mal, dass es im Januar der Fall sei, dann sollte es im März stehen. Aber auch die Arbeiten am Bergfried werden in diesem Jahr stattfinden.

Was gibt es noch zu tun?

Schulz Im Januar wird die Grobplanung des Museumskonzeptes vorgestellt und unserem Beirat zur Genehmigung vorgelegt. Allerdings werden noch vier bis fünf Jahre vergehen, bis es umgesetzt wird. Im neuen Jahr werden wir auf Kosten des Schlossbauvereins die Beschriftung der Exponate vornehmen.

Und dann ist da noch die Parkplatzmauer. Warum zieht sich die Renovierung so in die Länge?

Schulz Weil die Maßnahme sehr komplex ist. Ein Ingenieurbüro hat sich damit befasst. Dann mussten Kostenvoranschläge erstellt werden. Voraussichtlich im Mai werden wohl die Arbeiten beginnen. Leider werden wir auch im Sommer noch mit dem Provisorium leben müssen. Ein Drittel der Parkplätze ist nicht nutzbar, weil die Mauer einsturzgefährdet ist. Deshalb müssen wir nach Alternativen suchen. Angedacht ist, auch bei kleineren Veranstaltungen Shuttle-Busse einzurichten.

Wie sieht der Zeitplan beim Lichtkonzept aus, für dessen Umsetzung im September das Büro MAASS den Zuschlag erhielt?

Schulz Die anspruchsvolle Beleuchtung ist natürlich erst dann möglich, wenn sonst alle Maßnahmen beendet sind. Das Bundesprogramm zur Sanierung hat eine Laufzeit bis ins Jahr 2025. Das ist auch gut so, denn unsere Aufgabe ist es, dafür Sorge zu tragen, dass der touristische Betrieb auch während aller Bauarbeiten weiterlaufen kann.

Wie funktioniert überhaupt die Aufgabenverteilung zwischen den Städten, der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW) und dem Schlossbauverein?

Schulz Die Städte als Eigentümer der Burg sind verantwortlich für die Investitionen und die Komplementärfinanzierung zu den Fördermitteln von Bund und Land, die alle bewilligt sind. Die BSW koordiniert die Finanzierung und wir als Verein kümmern uns um den Betrieb.

Und der lebt wie immer auch von vielseitigen Veranstaltungen.

Schulz Weil die Besucherzahlen im Museum, wie überall, stagnieren, müssen wir das Jahr mit einem speziell auf den Ort zugeschnittenen Programm füllen. Wie im vergangenen Jahr wird es zum Beispiel auch 2017 am 26. und 27. August wieder ein "Mittelalter Fantasy Convent" geben. Es wird Tribute-Konzerte geben wie zum Beispiel im letzten Jahr das von "Graceland Simon & Garfunkel." Auch die Gruppe "Bounce", die Titel von Bon Jovi spielt, haben wir wieder engagiert. Künftig planen wir zudem eine Veranstaltungswoche, um unsere Bühnenüberdachung zu nutzen. Das wird allerdings nicht in diesem Jahr sein, weil das mit dem eingerüsteten Bergfried als Kulisse nicht funktioniert. Nicht mehr stattfinden werden bei uns der Bücher- und Spielemarkt zur Eröffnung des Jahres und der frühere Viktualienmarkt, der zuletzt unter dem Titel "Allerley Schlemmerey" lief. Beides hat sich letztlich nicht mehr gelohnt.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE ALEXANDER RIEDEL

(RP)
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