Wermelskirchen Säure-Unfall nach Explosion im Labor

Wermelskirchen · Das Amt für Arbeitsschutz hat inzwischen ermittelt, wie es zu dem schweren Säure-Unfall in der Wermelskirchener Firma SG Galvanobedarf gekommen ist. Das erklärte der Sprecher der Bezirksregierung Köln auf Anfrage.

Säureunfall in Galvanobetrieb in Wermelskirchen
10 Bilder

Säureunfall in Galvanobetrieb in Wermelskirchen

10 Bilder

Einen Abschlussbericht gibt es aber noch nicht, da noch ermittelt wird. Definitiv hat im Labor der Firma im Gewerbegebiet UPA 1 nach einer chemischen Reaktion eine Explosion stattgefunden.

Die 47-jährige Mitarbeiterin aus Solingen, die bei dem Unfall am Freitagmittag mit schweren Säureverletzungen mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Köln-Merheim ausgeflogen wurde, hatte in einer speziellen Nische hinter Schutzglas gearbeitet. Ein Spezialluftabzug war an diesem Laborarbeitsplatz vorhanden.

Zurzeit wisse niemand, so der Sprecher der Bezirksregierung, Oliver Moritz, wie weit die Scheibe zum Zeitpunkt der Explosion heruntergelassen war. "Die Verletzungen der Frau sprechen aber eher dafür, dass die Scheibe nicht ganz unten war."

Es steht inzwischen fest, dass der Luftabzug nicht eingeschaltet war, sagte Moritz. Und das war für die 47-Jährige verhängnisvoll. Denn auf der Arbeitsfläche stand noch eine geöffnete Flasche Ethanol. Der Flascheninhalt hatte sich zum Zeitpunkt des Unfalls laut Amt für Arbeitsschutz verflüchtigt; die Dämpfe hatten sich am Arbeitsplatz verteilt. Durch die Vermischung mit Salpetersäure-Dämpfen entstand Ethylnitrat - eine hochexplosive Substanz, die letztlich der Ursprung der Explosion war.

Das Amt für Arbeitsschutz muss jetzt noch eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen und feststellen, ob die Arbeitssicherheit vorhanden war - also die Frage klären, warum der Luftabzug nicht eingeschaltet oder ob er defekt war.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort