Wermelskirchen Sozialarbeiterin unterstützt Grundschule

Wermelskirchen · Sabine Nickel gibt die Leitung der Offenen Ganztagsschule an St. Michael auf – ein Nachfolger wird noch gesucht. Sie übernimmt die neu geschaffene Stelle einer Sozialarbeiterin an der Katholischen Grundschule.

 Sabine Nickel mit Nevio (7) und Lili (7), beide Klasse 2a, beim Spiel mit Wendeplättchen.

Sabine Nickel mit Nevio (7) und Lili (7), beide Klasse 2a, beim Spiel mit Wendeplättchen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wenn Sabine Nickel im Klassenraum der Katholischen Grundschule (KGS) sitzt, dann sieht sie ganz genau hin. Wo ist ein Kind überfordert und kommt nicht mit? Wo deutet Trubel am Tisch an, dass sich Kinder langweilen, weil sie dem Stoff voraus sind? „Fördern und Fordern“, sagt Sabine Nickel, „das ist nun auch meine Aufgabe.“ Darum waren Lehrer in der Eingangsstufe der Grundschulen auch bisher bemüht, aber mit der neu geschaffenen Stelle der Sozialarbeiterin an der Katholischen Grundschule sieht eben noch ein Augenpaar mehr ganz genau hin – und reagiert.

„Im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden insgesamt sechs dieser neuen Stellen geschaffen“, erklärt KGS-Schulleiterin Andrea Steinz, „eine davon haben wir bekommen.“ Und darüber freut sich die Schulleiterin ebenso wie Konrektorin Edith Sültemeyer. „Früher gab es einen Schulkindergarten, in dem Jungen und Mädchen, die noch etwas Zeit und Förderung bis zur Einschulung brauchten, vorbereitet wurden“, erklärt die Konrektorin. Als diese wegfielen, sei eine Lücke entstanden, die die Sozialpädagogen nun füllen könnten. „Hinzu kommt, dass sich die Lernausgangslage vieler Schüler verändert hat“, sagt die Schulleiterin. Basiskompetenzen rund um Wahrnehmung, Sprache, Motorik und Psyche seien heute nicht mehr so einfach vorauszusetzen, wie früher. Und auch deswegen sei es gut, eine Sozialpädagogin gleich in der Eingangsphase der Grundschule einzusetzen – sie habe noch mal einen ganz anderen Blick auf die Schüler.

Sabine Nickel hält künftig nicht nur den Kontakt zu den Schülern, sondern auch zu Kindergärten und zu den Eltern. „Ich will Ängsten und Problemen begegnen“, sagt sie, „und meine Unterstützung anbieten.“ Vor allem aber will sie wieder mehr mit den Kindern zusammenarbeiten, was während der hauptsächlich organisatorischen Aufgaben als Leiterin der benachbarten Offenen Ganztagsschule im Alltag zuweilen verlorenging. „Ich freue mich sehr auf die Arbeit in den ersten und zweiten Klassen“, sagt Sabine Nickel. Aktuell gibt es eine erste Klasse und zwei zweite Klassen. Und Sabine Nickel wird springen. Fürs erste wolle sie hospitieren, sagt sie, genau hinsehen. Darauf folge die Rücksprache mit Lehrern, Eltern und auch mit Sonderpädagogen und Integrationshelfern. Kinder, die eine besondere Förderung brauchen und auch solche, die mehr gefordert werden müssen, will sie anschließend zum Beispiel in Kleingruppen zeitweilig aus dem Unterricht der Nebenfächer ziehen – um sich Zeit zu nehmen.

„Und gleichzeitig will ich auch die Klassengemeinschaft und die Atmosphäre stärken“, erklärt Sabine Nickel. Deswegen hat sie ihr erstes Programm bereits konzipiert: Gemeinsam mit dem Landessportbund und den Kollegen will sie drei Tage lang Unterricht in besonderer Form anbieten – rund um Bewegung und Ernährung. Die Aktion soll mit einer „Bewegungsolympiade“ enden, in die dann auch die Eltern einbezogen und zum Mitmachen eingeladen werden.

„Dadurch, dass es diese Stelle bisher noch nicht gab, werden wir diese Aufgabe nach und nach ausgestalten“, sagt die Schulleiterin, „in einem Jahr sehen wir dann weiter.“ Bis dahin will Sabine Nickel längst Fuß gefasst haben in ihrer neuen Aufgabe und dabei helfen, den Kindern den Start in ihre Schulkarriere zu erleichtern.

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