Wermelskirchen "Rush Hour" auf der Telegrafenstraße

Wermelskirchen · 231 Autos in einer Stunde zählt Klaus Füllhase auf der Telegrafenstraße – wie in alten Zeiten vor der Umgehungsstraße.

 Klaus Füllhase zählte gestern Vormittag eine Stunde lang den Verkehr auf der Telegrafenstraße: 231 Autos, neun Fahrradfahrer.

Klaus Füllhase zählte gestern Vormittag eine Stunde lang den Verkehr auf der Telegrafenstraße: 231 Autos, neun Fahrradfahrer.

Foto: Teifel, Udo (tei)

231 Autos in einer Stunde zählt Klaus Füllhase auf der Telegrafenstraße — wie in alten Zeiten vor der Umgehungsstraße.

Klaus Füllhase ist ein rühriger Mensch. Der Rentner hat Zeit — und zeigt Engagement. Ob es die Dokumentation über den Marktplatz ist oder sein Einsatz für das ehemalige Obdachlosenhaus an der Taubengasse — entweder ganz oder gar nicht. Gestern stand er mit einem Zählgerät an der Telegrafenstraße, um den Rad- und Autoverkehr zahlenmäßig festzuhalten. Sein Fazit nach einer Stunde am Café Venezia: 231 Autofahrer, neun Radfahrer. Bewerten wollte er das nicht, sondern nur Fakten liefern.

Die Telegrafenstraße ist im Rahmen des Innenstadt-Umbaus so konzeptioniert und gestaltet worden, dass der Autoverkehr dort — im Gegensatz zu den Zeiten vor 2005 — eine untergeordnete Rolle spielen sollte. Tempo 20 ist deshalb angeordnet. Für die innere "Umfahrung" wurde der Brückenweg ausgebaut; auf der Telegrafenstraße sollten nur jene Autos fahren, die zielgerichtet einen der Parkplätze ansteuern. Doch danach sieht es längst nicht mehr aus.

231 Autos in einer Stunde — auf dem Brückenweg waren es laut Füllhase ein Viertel, höchstens ein Drittel dieser Zahl, die in Richtung Eich fuhren. Die Telegrafenstraße bleibt damit eine belebte Durchgangsstraße. Und das wird ab Dienstag, 28. Mai, wohl noch mehr werden. Denn dann wird das absolute Halteverbot aufgehoben, es werden keine Radfahrer mehr gegen die Einbahnstraße fahren dürfen. Dann darf damit gerechnet werden, dass auch der Parkverkehr wieder zunehmen wird. Derzeit werden die Halteverbotsschilder von den Autofahrern respektiert — es wird selten auf der linken Fahrbahnseite geparkt.

Dafür stehen vermehrt Autofahrer auf den breiten Bürgersteigen, vor allem im Engpass. Ab kommenden Dienstag tritt auf der Telegrafenstraße wieder die alte Verkehrsregelung von 2011 in Kraft. So hat es die Ratsmehrheit von CDU, Bürgerforum und WNKUWG gewollt. Damit gilt ab Dienstag (28. Mai) das Zonenhalteverbot. Es enthält zur Vermeidung von Schilderhäufung die "flächendeckende Regelung des eingeschränkten Halteverbots".

In diesem Bereich, so verdeutlicht die Stadtverwaltung, ist folgendes erlaubt: Es darf bis zu drei Minuten gehalten werden, wobei es auf den Zweck des Haltens nicht ankommt. Innerhalb dieser drei Minuten ist das Verlassen des Fahrzeuges nur erlaubt, wenn der Fahrer in der Nähe des Fahrzeuges bleibt, das "Fahrzeug immer im Auge hat und jederzeit wieder den Fahrersitz einnehmen und wegfahren kann". So die Theorie.

Erlaubt ist laut Stadtverwaltung das Aus- und Einsteigen (-lassen) sowie das Be- und Entladen. Das Be- und Entladen ist zeitlich nicht beschränkt; es muss jedoch zügig durchgeführt und erkennbar sein.

Klaus Füllhase will übrigens heute auch wieder Autofahrer und Radler zählen.

(RP/rl)
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