Blutspende in Wermelskirchen Rund 70 Spender geben ihr Blut im Autohaus

Wermelskirchen · Um die Sommerzeit zu überbrücken, bot das Deutsche Rote Kreuz einen Termin bei Hildebrandt an. Die Bereitschaft der Wermelskirchener zu spenden, ist nach wie vor groß.

 Blutspende bei Autohaus Hildebrandt: Wolfgang Oberdorf geht zum 98. Mal zur Blutspende. Rechts ist Teamleiter Christoph Plebanek.

Blutspende bei Autohaus Hildebrandt: Wolfgang Oberdorf geht zum 98. Mal zur Blutspende. Rechts ist Teamleiter Christoph Plebanek.

Foto: Jürgen Moll

Ursula Koch kennt das Prozedere schon. Sie hat einen Termin für den Blutspendetermin im Autohaushaus Hildebrandt vereinbart und nimmt am Empfang gerade ihren Informationsbogen entgegen. „Seit ich vor vielen Jahren selbst einmal Blut gebraucht habe, gehe ich regelmäßig zur Spende“, sagt sie und sucht sich einen Platz am Stehtisch, um die wichtigen Informationen für den Blutspendedienst einzutragen.

Dann muss Ursula Koch einen Augenblick warten, bis sie zum Arztgespräch an der Reihe ist. „Ich bin immer noch ein bisschen kribbelig“, sagt sie, „selbst nach all den Jahren“. Sie hoffe jedes Mal, dass alle Werte in Ordnung seien und die Blutspende ohne Probleme ablaufe. Das kurze Gespräch beim Arzt hat sie schnell erledigt.

„Jetzt muss sie noch einen kurzes Stopp beim vertraulichen Selbstausschluss einlegen“, erklärt unterdessen Tobias Koebke vom Deutschen Roten Kreuz in Wermelskirchen. Damit sich niemand unter Druck gesetzt fühle, müsse sich jeder Spender an dieser Stelle in einem privaten Moment dafür entscheiden, ob er sein Blut wirklich spende wollen. Es stehen zwei Codes für die Papiere zur Auswahl – einer für Blut, das gespendet werden soll, der andere für Menschen, die das nicht wollen.

Ursula Koch hat inzwischen ihr Material bekommen und ist auf der Liege des Blutspendedienstes angekommen. Ein Pieks und eine kleine Wartezeit – und schon haben die versierten Mitarbeiter einen halben Liter Blut abgenommen. Zehn Minuten sollen Spender danach auf der Ruheliege Platz nehmen, bevor sie von den Wermelskirchener Ehrenamtlichen ein Lunchpaket überreicht bekommen. Im Bürgerzentrum und in der Mehrzweckhalle in Dabringhausen arbeite der Verein bereits wieder mit einem Buffet, sagt Koebke. Aber bei dem deutlich kleineren Termin im Autohaus ist noch die aus Corona-Zeiten erprobte Tüte im Einsatz – mit Apfel und Brezel, Nüssen, Wasser, Schokoriegel und einem kleinen Geschenk.

„Ich finde die Lösung hier im Autohaus richtig gut“, sagt Ursula Koch noch. Es gebe ausreichend Parkmöglichkeiten, und der Termin sei bestens organisiert. Die Blutspende bei Hildebrandts wird ohnehin gut angenommen: „Der Termin heute ist fast ausgebucht“, sagt Bernd Köbke, der am Eingang die Aufgabe des Blutspende-Lotsen übernommen hat und alle Spender freundlich empfängt. 72 Spender hätten im Vorhinein einen Termin vereinbart. Das sei ungefähr die Anzahl, die an diesem Standort innerhalb von vier Stunden auch möglich sei.

„Wir sind sehr froh, dass wir hier im Sommer und nach Weihnachten Spendentermine anbieten können“, sagt Tobias Koebke und erinnert an Pandemiezeiten, in denen andere Säle geschlossen hatten und das Blutspendemobil wegen des beengten Platzes nicht freigegeben war. „Wir haben damals händeringend Ersatz gesucht, und genau in dem Moment ist Bernd Hildebrandt auf uns zugekommen“, erzählt Tobias Koebke. Das Angebot wolle man nun erstmal fortführen – auch wenn es bei der Spende im vergangenen Dezember überraschend zu Heizungsproblemen gekommen war.

„Es ist wichtig, dass wir in der urlaubsreichen Zeit weiter Blutspenden erhalten“, sagt Koebke. Gerade jetzt, wenn viele Operationen, die wegen der Pandemie verlegt worden seien, nachgeholt würden, seien Blutreserven wichtig. Deswegen freue man sich über die große Bereitschaft der Menschen in Wermelskirchen, ihr Blut zu spenden.

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