„Innovationsquartier“ in Wermelskirchen Politik signalisiert „Grünes Licht“ für Rhombus-Vertrag

Wermelskirchen · Auf einer gemeinsamen Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr signalisierte eine große Mehrheit der Wermelskirchener Kommunalpolitik auf der nächsten Sitzung des Stadtrats dem Vertrag zwischen Stadt und Rhombus-Eignern zustimmen zu wollen.

Der umrandete Bereich zeigt das Teilstück, das die Stadt auf dem Rhombus-Areal kaufen will. Es macht etwa ein Drittel des Gesamt-Areals aus.

Foto: Hoch3, Ferl

Zustimmung für den Vertrag zwischen der Stadt Wermelskirchen sowie den Besitzern des Rhombus-Areals, Sven Schulte und Walter vom Stein. Dieses Signal sandte eine gemeinsame Sondersitzung von Haupt- und Finanzausschuss sowie dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr aus. Eine deutliche Mehrheit der vertretenen Stadtratsfraktionen kündigte dabei an, auf der nächsten Sitzung des Stadtrats am kommenden Montag, 21. August, der Vereinbarung zwischen öffentlicher Hand und Privat-Investoren zustimmen zu wollen.

Diese Vereinbarung sieht vor, dass die Stadt ein Teilstück der Industriebrache kauft, darauf unter anderem ein Parkhaus, vor allem ein neues Hallenbad sowie einen weiteren Gebäudekomplex errichtet und mit Hilfe von Fördergeldern das Areal in Kooperation mit den Privat-Eignern erschließt und zum „Innovationsquartier Rhombus“ entwickelt.

„Es geht auf eine Reise für ein Projekt, das seit Jahrzehnten schwelt. Auf dieser Reise sind wir als Stadt nicht alleine, sondern haben einen Kooperationspartner. Vor diesem Hintergrund war es nicht ganz einfach, ein Konstrukt zu finden, das den Förderbedingungen entspricht und für beide Seiten tragfähig. Das ist aber gelungen“, sagte Christian Pohl, der Technische Beigeordnete auf der Sondersitzung der Ausschüsse.

Die Kommunalpolitik rund um den Tisch kündigten an, diese „Reise“ buchen zu wollen und dankte mehrheitlich dem Engagement von Verwaltung sowie den Rhombus-Eignern für die Bemühungen, eine unterschriftsreife Vereinbarung verhandelt zu haben. „Das ist ein Meilenstein für unsere Stadtentwicklung – wir als CDU stehen voll dahinter“, betonte Stefan Leßenich für die Christdemokraten. Dr. Christian Klicki, ebenfalls CDU, appellierte: „Bei der Entwicklung des Areals wird es gelten, das Schlagwort ‚Innovationsquartier‘ mit Leben zu füllen.“ Er denke dabei auch an Schnell-Ladesäulen, ein Fahrrad-Parkhaus und die Beleuchtung des Areals unter dem Aspekt des Tourismus.

Für die SPD konstatierte deren Stadtratsfraktionsvorsitzender Jochen Bilstein: „Diese Sondersitzung und die Sitzung des Stadtrats zu diesem Thema sind besondere Sitzungen. Das Ergebnis wird in Zukunft diese Sitzungen als besonders wichtig beschreiben.“ Die vereinbarte Kooperation zwischen Stadt und Rhombus-Eigentümern ist etwas Neues in Wermelskirchen und ist ein Startschuss.“

Für die Grünen stellte Andreas Willinghöfer fest: „Wir begrüßen ausdrücklich, dass auf dem Rhombus-Areal etwas passiert.“ Anschließend fragte Willinghöfer nach: „Kann die notwendige Bodensanierung zu steigenden Kosten führen und sind diese dann förderfähig?“ Daraufhin verwies Christian Pohl auf zwei vorliegende Gutachten mit jeweils über 300 Seiten: „Diese Gutachten haben sehr detailliert und tiefgreifend überprüft, womit der Status zuverlässig verifiziert ist. Das ist also ein kalkulierbares Risiko.“

Der Grünen-Fraktionsprecher Stefan Janosi hakte ebenfalls nach: „Auf dem Areal befindet sich das bewohnte Gebäude Wolfhagener Straße 16 – was geschieht damit?“ Dem entgegnete der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Florian Leßke: „Das Gebäude befindet sich nicht auf dem Teilstück des Areals, das die Stadt erwirbt.“

Der Technische Beigeordnete Christian Pohl sprach von einem „Riesen-Kraftakt“, den die Verwaltung zur Entwicklung des Innovationsquartiers Rhombus ämtergreifend zu leisten habe – eine entsprechende Arbeitsgruppe sei bereits eingerichtet. „Nach der Vertragsunterzeichnung muss die Bauleitplanung erstellt und die wettbewerbliche Qualifizierung erfolgen, denn ein Teil der Fläche muss im Rahmen der Städtebauförderung über einen Architekten-Wettbewerb gestaltet werden.“ Ebenso müsse ein städtebauliches Konzept als Grundlage her, dass zum Beispiel regele, welche Bereiche des Rhombus-Areals bebaut werden, wo Freiflächen entstehen und welche Geschossigkeiten vorgesehen sind. Diese Aufgaben müssten innerhalb von gut einem Jahr erledigt sein, damit fristgerecht bis Ende September 2024 ein Erst-Antrag für die Fördergelder gestellt werden könne.