Rhein-Berg Wie wir den Feuersalamander schützen

Rhein-Berg · Die Kreisverwaltung Rhein-Berg hat einen Info-Flyer aufgelegt und untersucht die Populationen der Feuersalamander, der durch einen tödlichen Haut-Pilz bedroht ist.

Feuersalamander sind von der Pilz-Erkrankung „Bsal“, die sich von Tier zu Tier überträgt, bedroht.

Feuersalamander sind von der Pilz-Erkrankung „Bsal“, die sich von Tier zu Tier überträgt, bedroht.

Foto: dpa/Boris Roessler

Er kann bis zu 20 Zentimeter lang werden, hat eine markante schwarz-gelbe Färbung und liebt feuchtkühles Waldklima: der Feuersalamander. Über die Besonderheiten dieser Amphibien-Art und darüber, wie der Mensch sie schützen kann, informiert ein neuer Artenschutzflyer des Rheinisch-Bergischen Kreises. Der Flyer ist in den Rathäusern der Kommunen, im Kreishaus Heidkamp sowie auf der Internetseite des Kreises erhältlich.

Der Feuersalamander zählt zu den Amphibien und ist die einzige in Nordrhein-Westfalen vorkommende Salamander-Art. Hier ist er aktuell noch weit verbreitet, immer häufiger bedroht jedoch ein tödlicher Pilz den Feuersalamander. Auch seine Verwandten, die Molche, können davon betroffen sein. Der mikroskopisch kleine Pilz „Batraychochytium salamandrivorans“, kurz „Bsal“, überträgt sich von Tier zu Tier und verursacht eine schwerwiegende Erkrankung der empfindlichen Amphibienhaut.

Nach einer Infektion entwickeln sich innerhalb von wenigen Tagen charakteristische Hautveränderungen. In der Folge werden die Salamander apathisch und sterben. Die Haut-Erkrankung führt bei Feuersalamandern in der Regel zum Tod, deshalb wird der Pilz auch „Salamanderfresser“ genannt.

Menschen können durch umsichtiges Verhalten im Wald und an Gewässern aktiv dazu beitragen, die Verbreitung des Hautpilzes zu verhindern. Das Rhein-Berg-Veterinäramt empfiehlt, Amphibien nicht anzufassen. „Bitte bleiben Sie auf den Wegen. Keinesfalls sollte aktiv nach erkrankten Tieren gesucht werden. Wildlebende Tiere, also auch Amphibien, dürfen nicht aufgesammelt und mitgenommen werden“, erklärt Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig. Da der Pilz über die Schuhe weitergetragen wird, sollten bekannte Lebensräume der Tiere in Wäldern, an Gewässern und in Feuchtbereichen, nicht betreten werden. Erholungssuchende, die sich in diesen Bereichen aufgehalten haben, sollten ihr Schuhwerk nach Spaziergängen gründlich säubern, zu Hause desinfizieren und gut trocknen lassen. Ziel ist es dabei, die Weiterverbreitung von Pilzsporen nach Möglichkeit zu verhindern. Der aus Asien stammende „Salamanderfresser“ wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit über den Tierhandel nach Europa eingeschleppt.

Der Nachweis des Pilzes erfolgte in NRW zunächst in der Eifel und seit 2017 auch in Essen. Mittlerweile hat er sich bis ins Bergische Land ausgebreitet. „Man kann den internationalen Handel mit Tieren nun gut finden oder nicht: Ein gravierender Nachteile ist, dass Krankheits-Erreger ebenfalls importiert werden“, sagt Dr. Thomas Mönig: „Gelangen importierte Tiere in die Natur, ist eine weitere Ausbreitung von Krankheiten auch bei uns in vielen Fällen absehbar.“

Regelmäßige Untersuchungen der Feuersalamander-Populationen durch das Veterinäramt, die unter strengen Hygiene-Vorschriften stattfinden, sollen es ermöglichen, das weitere Verbreitungsgeschehen im Rheinisch-Bergischen Kreis im Auge zu behalten. Wer einen toten Feuersalamander findet, kann sich unter ☏ 02202 / 13-2815 oder per E-Mail an artenschutz@rbk-online.de beim Veterinäramt melden.

(sng)
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