Landtagswahl 2022 Agrarsektor erneuern – Politik transparent machen

Rhein-Berg · Simon Pugnaghi will im Wahlkreis Rhein-Berg II für Volt in den Landtag einziehen. Seine politischen Schwerpunkte liegen vor allem beim Klima- und Naturschutz.

 Simon Pugnaghi möchte für Volt in den Landtag ziehen.

Simon Pugnaghi möchte für Volt in den Landtag ziehen.

Foto: Simon Pugnaghi

Sieben Kandidaten aus dem Wahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis II bewerben sich bei der Wahl am 15. Mai um einen Sitz im Landtag. Unsere Redaktion hat sie zu ihren politischen Ambitionen und Zielen befragt. Simon Pugnaghi ist Kandidat von Volt.

Warum wollen Sie in den Landtag einziehen? „Klima- und Naturschutz kommen leider nur träge voran und werden zu oft hinten angestellt“, sagt Pugnaghi. „Meins und das Leben vieler gleichaltriger Freunde und Bekannte ist leider bisher von vielen Enttäuschungen in die Politik geprägt. Ich hoffe, dass ich unsere Landespolitik nachhaltig zum Besseren verändern kann.“ Seine thematischen Schwerpunkte sieht er beim Klima- und Naturschutz, Transparenz und der Privatsphäre.

Wie möchten Sie Ihre Themen-Schwerpunkte im Landtag voranbringen? Durch Förderungen möchte der Volt-Kandidat eine Transformation des Agrarsektors herbeiführen. Mit einer Reform des Informationsfreiheitsgesetzes und einem online öffentlich abrufbaren Lobbyregister will Pugnaghi zudem die Transparenz in der Politik erhöhen.

Was wollen Sie vor allem für den Kreis erreichen? „Naturnahe Landnutzung. Unsere Ökosysteme stehen unter starkem Stress durch den Klimawandel und intensive Landnutzung. Eine moderne, ökologisch basierte Landwirtschaft, welche Agroforstwirtschaft und Pflanzenkohle verwendet und damit die Biodiversität stärkt, ist nachhaltig gesünder für Mensch und Natur“, sagt der Volt-Kandidat. Außerdem wolle er sich für den Ausbau erneuerbarer Energien und verbesserten öffentlichen Personennahverkehr einsetzen.

Wie stehen Sie zur Impfpflicht, sind Sie selber geimpft oder geboostert? „Ich bin geboostert und gegen eine Impfpflicht“, sagt Pugnaghi. „Allein durch Hoffnung, dass eine Impfpflicht bei eventuellen zukünftigen Wellen helfen würde, finde ich den Eingriff in die körperliche Selbstbestimmung zu viel.“ Pugnaghis Meinung zu den aktuellen Corona-Regeln: „Durch die Lockerungen haben wir wieder mehr Freiheit. Das finde ich gut! Doch erlebe ich in meinem privaten und beruflichen Umfeld, dass aktuell sehr viele an Corona erkranken. Besonders mit Blick auf ‚Long Covid‘ sollte der aktuelle Zustand gut beobachtet werden.“

Wie können sich die Städte und Kommunen im Kreis noch besser auf die Geflüchteten aus der Ukraine einstellen, welche Unterstützung erwarten Sie vom Land? „Ich denke, das Land NRW sollte sich dafür einsetzen, den Geflüchteten kostenlosen Zugang zum Internet zu verschaffen, damit diese den Kontakt zu Familie, Freunden und Arbeit nicht verlieren“, fordert Pugnaghi. „Gerade Schüler können dadurch sogar ihre Bildung fortsetzen.“

Welche Maßnahmen sollten beim Klimaschutz in den bergischen Kommunen in den nächsten fünf Jahren Vorrang haben? „Die Pflanzenkohle sehe ich als einfache Maßnahme, den RBK zu einem Vorreiter in Sachen Klimaschutz durch Kohlenstoffnegativität zu machen. Zusätzlich kann Integration von Agrophotovoltaik und Produktion von Eigenenergie mittels Photovoltaik oder Solarthermie vor allem für gewerbliche und öffentliche Gebäude unseren Energiemix erneuerbarer machen.“ Auch umfängliche Heizungstauschprogramme müssten angeboten werden.

In welchen Bereichen sollte das Land die bergischen Kommunen in den nächsten Jahren vorrangig unterstützen? „Transformation des Agrarsektors und Maßnahmen des Katastrophenschutzes. Besonders Informationen über naturbasierte Lösungen für den Flutenschutz sollten von der Landesebene angeboten werden“, sagt der Landtagskandidat. „Die Digitalisierung sollte vom Land vorgegeben werden, da sie in allen Kommunen anfällt und es schlecht und ineffizient wäre, wenn ein Flickenteppich aus verschiedenen Lösungen entsteht.“

Was soll sich nach fünf Jahren im Kreis positiv verändert haben? „Die Landwirtschaft wird naturverträglicher und zu einer Biodiversität stärkenden verändert. Weniger Dünger- und Pestizid-Nutzung durch Förderung ökologischer Landwirtschaft. Mit Pflanzenkohle kann der RBK einen Beitrag zur notwendigen Kohlenstoffnegativität beitragen. Stadtplanung für den Menschen. ÖPNV und fahrradbasiert. Wenn es Spaß macht, sich in den Innenstädten aufzuhalten, werden davon auch lokale Gewerbe profitieren.“

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