Querelen im Kreishaus Landrat will Probleme mit Verwaltung aufarbeiten

Rhein-Berg · Seit April waren aus dem Kreishaus immer wieder Krisenmeldungen laut geworden – im Zentrum stand ein Zuständigkeitsgerangel zwischen Kreisverwaltung und Landrat in der Corona-Krise.

 Stephan Santelmann ist Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Stephan Santelmann ist Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Foto: Joachim Rieger

Landrat Stephan Santelmann will die „Dissonanzen in der Verwaltungsspitze beenden und zeitnah eine neue gemeinsame Form der Zusammenarbeit aller Beteiligten vorstellen“. Das gab er in einer gemeinsamen Erklärung mit der Spitze der CDU im Rheinisch Bergischen Kreis bekannt. Der Landrat habe sich mit dem CDU-Kreisvorsitzenden Uwe Pakendorf, den stellvertretenden Vorsitzenden und Kreisgeschäftsführer Lennart Höring zu einem „konstruktiven Gespräch“ getroffen, hieß es in der Mitteilung. Alle Beteiligten hätten sich anschließend zu einer gemeinsamen Erklärung entschlossen.

„Es gab eine Übereinstimmung, dass es zügig und transparent zu einer Fortsetzung der Aufarbeitung der entstandenen Probleme in der Zusammenarbeit der Verwaltungsspitze kommt“, heißt es in der Erklärung. In einem „moderierten Prozess“ sollen alle Beteiligten in der Verwaltungsspitze wieder an einen Tisch gebracht werden, erklärte Landrat Stephan Santelmann. Gemeinsam solle dann zeitnah eine neue Verwaltungsstruktur und Arbeitsweise erarbeitet werden. „Unter der Führung des Landrats“, so Santelmann. Als gewählter Landrat reiche er dem Kreisdirektor und allen Beteiligten die Hand zu einer strukturierten Zusammenarbeit.

Der CDU-Vorstand stellte in der gemeinsamen Erklärung außerdem fest: Man habe den eindringlichen Wunsch, schnellstmöglich wieder zu den drängenden Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zurückzukehren. „Die Kreisverwaltung ist jederzeit funktionsfähig“, befand Stephan Santelmann und lobte die Arbeit der Mitarbeiter.

Seit April waren aus dem Kreishaus immer wieder Krisenmeldungen laut geworden – im Zentrum stand ein Zuständigkeitsgerangel zwischen Kreisverwaltung und Landrat in der Corona-Krise. Eine neue Aufgabenteilung hatte den Zwist beenden sollen: Santelmann solle sich hauptsächlich um repräsentative Aufgaben kümmern, während Kreisdirektor Erik Werdel die interne Verwaltungsführung übernehmen solle. Nach einer Stellungsnahme der Bezirksregierung hatte Santelmann den Plan rückgängig gemacht. Zuletzt hieß es, der Landrat und der Kreisdirektor würden nur noch über Anwälte miteinander kommunizieren.

In dieser Woche sendeten CDU-Kreisvorstand und Landrat nun ihre gemeinsame Erklärung auf den Weg.

(resa)
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