Pflegekräfte in Wermelskirchen In Vollzeitpflege werden bis Ende 2022 mehr Plätze benötigt

Rhein-Berg · Der Rheinisch-Bergische Kreis hat jetzt den neuen Pflegebericht 2019 vorgelegt, der die Situation in der Pflege untersucht.

 Eine Bewohnerin einer Seniorenwohnanlage bekommt den Blutdruck gemessen.

Eine Bewohnerin einer Seniorenwohnanlage bekommt den Blutdruck gemessen.

Foto: dpa/Marijan Murat

Die demografische Entwicklung ist eine der großen Herausforderungen, denen sich nicht nur der Rheinisch-Bergische Kreis und die kreisangehörigen Kommunen in den kommenden Jahrzehnten stellen müssen. Besonders deutlich zeigen sich die Auswirkungen in der Pflege. Denn einer über Jahrzehnte stark wachsenden Anzahl von Menschen, die professionelle Unterstützung benötigen, steht eine abnehmende Anzahl von Fachkräften gegenüber. Der Rheinisch-Bergische Kreis hat jetzt den neuen Pflegebericht 2019 vorgelegt, der die Situation in der Pflege untersucht.

Die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen werden in dem Bericht analysiert und daraus auch entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau altersgerechter Wohnformen, die Unterstützung von pflegenden Angehörigen sowie der Ausbau der Tagespflege. „Wir geben den Fachplanungen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Anbietern und Investoren sowie der Politik ein Werkzeug an die Hand, um die Angebote und Versorgungsstrukturen im Rheinisch-Bergischen Kreis zielgerichtet weiterzuentwickeln“, sagt Kreisdezernent Markus Fischer und erläutert damit den Mehrwert des Pflegeberichts. Auch in den Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises stößt der Bericht auf großes Interesse, um die Ergebnisse in die Planungen vor Ort einfließen zu lassen. Der Bericht hat beispielsweise als prägnante Planungsgröße ermittelt, wie viele zusätzliche pflegebedürftige Menschen seit Ende des Jahres 2017 bis Ende 2022 versorgt werden müssen. Für Bergisch Gladbach wird in dem Betrachtungszeitraum mit 144 Menschen zusätzlich gerechnet, die eine vollstationäre Dauerpflege benötigen – weitere 165 brauchen Unterstützung von ambulanten Pflegediensten. Mit zusätzlichen 251 Personen wird gerechnet für die Pflegegeld für selbst beschaffte Pflegehilfen – wie beispielsweise Angehörige – gezahlt wird.

Die prognostizierten Zahlen auf die drei Bereiche für Wermelskirchen: 47, 52 und 82 Menschen. Im gesamten Kreis wird mit 383 zusätzlichen Menschen gerechnet, die eine vollstationäre Dauerpflege benötigen. Unterstützung für 443 ist durch ambulante Pflegedienste notwendig, und 694 müssen bis Ende 2022 zusätzlich durch selbst beschaffte Pflegehilfen versorgt werden. Die Besonderheit des Berichtes ist die kleinräumige Betrachtung der Pflegebedarfsentwicklungen: Zentraler Bestandteil der Konzeption ist die Integration der örtlichen Pflegeplanung in die räumliche Systematik der Sozialplanung des Rheinisch-Bergischen Kreises „Motiv Mensch“ (https://www.rbk-direkt.de/sozialplanung.aspx). Dadurch wurde eine Analysemöglichkeit geschaffen, die die Planung von passgenauen Angebotsstrukturen im direkten Lebensumfeld unterstützt, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Pflegebericht wird regelmäßig fortgeschrieben und auch in Zukunft die Grundlage für eine nachhaltige Pflegeplanung liefern. Davon profitieren alle Menschen im Kreis – heutige und zukünftige Generationen.

(pd)
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