Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft Jäger retten mit Drohnen 65 Kitze

Rhein-Berg · Bei der Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft scheidet Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein als Vorsitzender aus und wird zum Ehrenmitglied ernannt.

 Der erweiterte Vorstand der Kreisjägerschaft

Der erweiterte Vorstand der Kreisjägerschaft

Foto: Henning Boonen

Auch auf die Jägerinnen und Jäger der Kreisjägerschaft im Rheinisch-Bergischen Kreis hat die Corona-Pandemie Auswirkungen gehabt. Viele Veranstaltungen der Jagdhornbläser oder der rollenden Waldschule mussten abgesagt werden. Doch in diesem Jahr sollen sie wieder mit Leben gefüllt werden, hieß es auf der Jahreshauptversammlung.

Zwei Bereiche konnten im vergangenen Jahr dennoch in den Fokus der Tätigkeit der Jägerschaft gestellt werden: der Vorbereitungskursus zur Jägerprüfung und die drohnengestützte Kitzrettung. Das Interesse an der Jägerausbildung war im vergangenen Jahr so groß wie nie, berichten die Jäger. Außerdem hätten viele Menschen im Bergischen während der Pandemie die Schönheit und Vielfalt der heimischen Natur entdeckt und wollten gerne Details über Wald, Feld, Flur und Tierwelt erfahren. Die Kitzrettung konnte in diesem Jahr durch die Anschaffung von zwei mit Wärmebildkameras ausgerüstete Drohnen unterstützt werden.

Die Drohnen wurden zwar zum großen Teil vom Land NRW finanziert, aber dennoch habe sich die Kreisjägerschaft strecken müssen, um den Eigenanteil aufzubringen. Doch das hat sich gelohnt: Bereits im ersten Jahr wurden in 142 Einsätzen 65 Kitze gerettet. „Da war jeder Euro im Sinne des Artenschutzes bestens angelegt“, sagt Ralf Huckriede, der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit. Vor allem Judith Hecker und Walter Pohl seien als Drohnenbeauftragte unermüdlich für die Rettung der Kitze im Einsatz gewesen.

Auch Neuwahlen standen bei der Jahreshauptversammlung auf dem Programm. Frank Schödder, bisher Leiter der Jungjägerausbildung, hat nach zwölf Jahren sein Amt zur Verfügung gestellt. Seine Nachfolge tritt nun Walter Pohl an. Neuer Schatzmeister ist Henning Boonen. Dr. Rainer Schmidt bleibt Geschäftsführer. Der stellvertretene Vorsitzende, Norbert Drehkopf (Wermelskirchen), durfte aus Altersgründen nach vielen Jahren engagierter Tätigkeit nicht mehr wiedergewählt werden. Als neue stellvertretene Vorsitzende wurde Sema Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein gewählt. Nicht neu kandidieren durfte aus Altersgründen der bisherige Vorsitzende, Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein, der die Geschicke der etwa 1000 organisierten Jäger im Kreis beinahe 20 Jahre lang durch Höhen und Tiefen geleitet und prägendes Gesicht der Kreisjägerschaft war. Ihm folgt Manfred Heindl. Seine erste Amtshandlung war es, Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein zum Ehrenvorsitzenden der Kreisjägerschaft zu ernennen.

(kel)
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