Kriminelle haben Ältere als Opfer im Visier Weniger Straftaten in Wermelskirchen

Odenthal/Wermelskirchen · Zum fünften Mal in Folge sank im Jahr 2018 die Zahl der Straftaten im Rheinisch-Bergischen Kreis. Er ist der drittsicherste Kreis in NRW.

 Falsche Polizisten, vermeintliche Enkel drangsalieren ältere Menschen am Telefon und nutzen ihre Gutgläubigkeit aus, um an deren  Geld zu kommen.

Falsche Polizisten, vermeintliche Enkel drangsalieren ältere Menschen am Telefon und nutzen ihre Gutgläubigkeit aus, um an deren  Geld zu kommen.

Foto: RP/lber, rm- (archiv)

Landrat Stephan Santelmann und der Leiter der Direktion Kriminalität im Rheinisch-Bergischen Kreis, Ralf van Uden, freuten sich sichtlich, als sie gestern im Haus der Begegnung in Odenthal die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik vorstellten. „Wir können erneut einen Rückgang der Kriminalität im Kreisgebiet verkünden“, sagte der Landrat, nur um direkt hinzuzufügen: „Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt darauf ausruhen werden.“ Im Gegenteil, das Ergebnis sei für alle Beteiligten Motivation und Ansporn, die gute Arbeit weiter fortzusetzen und zu intensivieren.

In Rhein-Berg lebt es sich sicher – das konnte man als Ergebnis der Statistik ablesen. „Das ist umso bemerkenswerter, weil wir uns ja in direkter Nachbarschaft der Millionenmetropole Köln befinden“, sagte Santelmann. Sicherheit sei wichtig für die Bürger im Kreis, somit sei es der Kreispolizeibehörde auch ein großes Anliegen, die gefühlte Sicherheit der Bürger durch belegbare Fakten weiter zu stärken.

Mit insgesamt 12.203 registrierten Straftaten setzte sich im Kreis nicht nur der positive Trend seit 2014 fort: „Die Zahlen sinken zum fünften Mal in Folge, aber wir sind auch auf dem tiefsten Stand seit dem Jahr 2009“, sagte van Uden. Auch die Aufklärungsquote steige seit einigen Jahren kontinuierlich und lag im Vorjahr bei 52,29 Prozent. Lediglich beim Bereich der Raub-Delikte sei ein Anstieg von rund 50 Prozent zu verzeichnen, wobei der Schwerpunkt hier in Bergisch Gladbach liege. „Allerdings gibt es dort keine Brennpunkte. Außerdem handelt es sich bei vielen Fällen um Jugendkriminalität, die sogenannten Abziehdelikte“, erklärte der Direktionsleiter.

In Wermelskirchen sank die Zahl der registrierten Straftaten im Jahr 2018 analog zur Kreisentwicklung um 216 Taten von 1340 auf 1124. Das entsprach einem Rückgang um 16,12 Prozent. Den Löwenanteil der Delikte machten dabei zum einen der Bereich Diebstahl mit 346 (2017: 384) Fällen aus sowie Straßenkriminalität mit 222 (2017: 320) Fällen und Vermögens- und Fälschungsdelikte mit 210 (2017: 295) Fällen aus. Erfreulicherweise gab es in Wermelskirchen erneut keine Straftaten gegen das Leben.

Ein weiterer Bereich, den die Polizei ins Auge genommen hatte, waren die Straftaten gegen ältere Menschen. Oft handele es sich dabei um den sogenannten Enkeltrick oder um „falsche Polizeibeamte“. Hierbei – und auch in anderen Bereichen wie dem Haus- und Wohnungseinbruch – wolle die Polizei auch künftig auf das Thema Prävention setzen. „Betroffene sollen sich auf jeden Fall an die Polizei wenden. Hier muss eine weitere Sensibilisierung stattfinden“, sagte van Uden.

Insgesamt konnte Landrat Santelmann zufrieden sein: „Rhein-Berg ist der drittsicherste Kreis in NRW.“ Der Landrat sprach zudem allen Mitarbeitern von Polizei und Ordnungsdienst sein großes Lob aus. Er schloss sich damit NRW-Innenminister Herbert Reul an, der sich bei der Vorstellung der Landesstatistik entsprechend geäußert hatte.

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