Wermelskirchen Rehse: "Freibadbetrieb nicht garantiert"

Wermelskirchen · Mit einem Spendenaufruf zur Rettung des Freibades Dabringhausen wendet sich der Förderverein auf der Internetseite des Dorfes ("Dabringhausen-Online) an die Öffentlichkeit. Der aktuelle Spendenstand wird dort auch immer wieder im Update gegeben.

Am Samstag waren es 30 149 Euro, wohlgemerkt an Spendenzusagen, noch nicht an tatsächlichen Zahlungen. Darauf weist der Förderverein auch ausdrücklich hin. Erst wenn die Stadt zusage, das Freibad nicht zu schließen, dann sollten die zugesagten Spenden auch gezahlt werden.

Die Hoffnung, das Bad mit einer Spendenzusage von 100 000 Euro retten zu können, bezieht der Förderverein aber lediglich aus einer persönlichen Aussage, die WNKUWG-Fraktionsvorsitzender Henning Rehse im Dezember in einer Presseerklärung gemacht hatte.

Rehse hatte wörtlich erklärt, wenn es der der Förderverein schaffe, bis Weihnachten konkrete und rechtsverbindliche Spendenzusagen in Höhe von mindestens 100 000 Euro für die notwendigen Investitionen durchführen zu können, "dann würde sicherlich auch die Politik die dann neue Situation überdenken".

100 000 Euro nur als Eintrittskarte

Diese Äußerung von Rehse ist allerdings den meisten Ratsmitgliedern und auch der Verwaltung hart aufgestoßen. Sie sei nicht autorisiert, Rehse könne nicht im Namen der Politiker sprechen und sozusagen ein "Umdenken" versprechen.

Auch Büfo-Fraktionsvorsitzender Friedel Burghoff hält nichts von Rehses "Gedankenspielen", wie er die Spendenangelegenheit gegenüber der Redaktion nannte. Es sei unredlich und populistisch, wenn Rehse jetzt beim beim Freibad-Verein Hoffnungen wecke, obwohl es keine Perspektive für den Erhalt des Freibades gebe. 800 000 Euro mache der Investitionsstau fürs Freibad aus, hatte Burghoff in der BM verdeutlicht.

Rehse will nun aber das, was er in der ersten Dezemberwoche in einer Pressemitteilung geschrieben hatte, nicht mehr ganz so dargestellt haben. Jetzt teilt er mit: "Ich habe zum Freibad Dabringhausen in Anbetracht der zu beseitigenden Mängel Anfang Dezember den Hinweis an den Förderverein gegeben, dass, bevor nicht 100 000 Euro für die notwendigen Investitionen rechtsverbindlich zugesagt sind, man sich des Themas überhaupt nicht mehr annehmen brauchte.

Das Erreichen der 100 000 Euro ist nicht die Garantie für den Weiterbetrieb des Freibades in 2012, sondern die Eintrittskarte für erneute Gespräche zwischen Politik, Verwaltung und Förderverein, um die dann neue Situation zu überdenken - nicht mehr und nicht weniger", schreibt Rehse jetzt.

Und er fügt hinzu: "Es wäre aber nur fair, dem Förderverein eine realistische Chance zu geben, diese in der Tat anspruchsvolle und beschwerliche Wegstrecke der Spendensammlung zu gehen."

Stattdessen gewinne er bisweilen den Eindruck, dass versucht werde, die Spendensammlung zu sabotieren. Seiner Auffassung nach sei es falsch, den Eindruck zu erwecken, dass die Spendenaktion überhaupt nichts mehr bringe. Er fordere alle Beteiligten auf, die weitere Spendenakquise, aktiv zu unterstützen, dann die Situation zu bewerten und zu Entscheidungen zu kommen.

(RP)
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