Wermelskirchen Regie über 100 städtische Gebäude
Wermelskirchen · Hartwig Schüngel (45) ist seit 1. März Amtsleiter für Gebäudemanagement.
Rund 100 städtische Gebäude hat Hartwig Schüngel im Blick. Und neue kommen hinzu: der Neubau der Sekundarschule, das Hallenbad, neue Kindertagesstätten und Feuerwachen. Aber dieses umfangreiche Arbeitsfeld hat sich der neue Leiter des Amtes für Gebäudemanagement bewusst ausgesucht. "Es ist genau das, was ich machen wollte. Die Stelle ist wie für mich gemacht", sagt der 45-Jährige. Insofern war es ein glücklicher Zufall gewesen, als er und seine Frau im Urlaub in der Zeitung lasen, dass die Stelle einige Zeit vakant war und ein neuer Amtsleiter dringend gesucht wurde. Er bewarb sich, erhielt den Zuschlag. Seit 1. März ist er für den Hochbau und die Gebäudewirtschaft bei der Stadt im Dezernat der Technischen Beigeordneten, Thomas Marner, zuständig.
"Es gibt viel zu tun", sagt Schüngel, der in Wermelskirchen aufgewachsen ist, das hiesige Gymnasium besucht hat, in Bochum Bauwesen studiert hat und Bauingenieur ist. Zuvor hat er über viele Jahre bei einem Energieversorger in Düsseldorf gearbeitet, war für Unterhalt, Neubau und Rückbau dessen Gebäude verantwortlich. "Sicherlich ist es für einen Energieversorger leichter, Geld zu beschaffen, aber die Probleme sind ähnlich: Wir haben es überwiegend mit Gebäuden aus den 50er, 60er und 70er Jahren zu tun." Ein Bestand, der in die Jahre gekommen ist, der saniert und energetisch auf Vordermann gebracht werden muss. Wie umfangreich dies ist, zeigt aktuell die Prioritätenliste der erforderlichen Maßnahmen im städtischen Gebäudebestand, die jüngst der Politik vorgestellt wurde. "Das ist eine Herausforderung", resümiert Schüngel und meint das durchaus positiv. Die ersten acht Wochen im Amt habe er immer wieder genutzt, um Mitarbeiter bei Außenterminen zu begleiten, um die Gebäude und auch Hausmeister kennenzulernen. "Ich habe zwar das Gymnasium besucht, aber es ist etwas anderes, mal einen Blick auf die Heizungsanlage zu werfen", sagt er.
Darüber hinaus gehören zu seinem Aufgabenfeld die geplanten Neubauten. Wie berichtet, steht die Stadt insbesondere beim Kita-Ausbau unter großem Zeitdruck. "Das läuft alles parallel", sagt der neue Amtsleiter. Weil er hochmotivierte Mitarbeiter habe, "die etwas für Wermelskirchen bewegen wollen", gibt er sich optimistisch, dass beide Pakete "Sanierung" und "Neubauten" gut zu stemmen sind. Sein persönliches Ziel? "Ich möchte weg von der ereignisbezogenen Gebäudesanierung - Heizung defekt, Dach undicht, es muss reagiert werden - hin zu einer vorausschauenden Instandsetzung."
Einen Riesenvorteil hat ihm der berufliche Wechsel beschert: Jahrelang ist er nach Düsseldorf gependelt, denn Dabringhausen ist immer sein Lebensmittelpunkt geblieben. Mit Ehefrau und seinen beiden Söhnen (11 und 13 Jahre alt) bewohnt er ein eigenes Haus. Und auch seinem Hobby hielt er die Treue: Er ist aktiver Handballer im HCW und Jugendtrainer beim JHC. "Ein toller Ausgleich zum Job."