Reformationstag in Wermelskirchen Suppenbrötchen und göttliche Gnade

Wermelskirchen · Hunderte Jugendliche feierten zum Reformationstag rund um die Kirche in Hünger die Churchnight.

 Warme Suppe an einem kalten Abend: Zur Churchnight gehören auch die beliebten Suppentassen aus Brot samt Füllung.

Warme Suppe an einem kalten Abend: Zur Churchnight gehören auch die beliebten Suppentassen aus Brot samt Füllung.

Foto: Theresa Demski

Es nieselt, die Temperaturen sind herbstlich. Aber wer den Weg zur Kirche in Hünger findet, wird dort mit Lagerfeuer und warmem Licht empfangen. Bunte Scheinwerfer geben dem altem Gebäude zum Reformationstag ein ganz anderes Gesicht, vor der Kirche dampft bereits eine warme Suppe vor sich hin und sorgt für leckere Gerüche. Im Gotteshaus herrscht Feststimmung – vor allem dank der Musiker von „Beatween“, der einstigen Kirchentagsband mit lokaler Besetzung, die mit lauten, flotten und authentischen Tönen christliche Stücke mit starker Botschaft spielen. Und die Kirchenbänke sind voll. Viele Jugendliche sind gekommen, die die Churchnight zum Reformationstag schon aus den vergangenen Jahren kennen, die wissen, dass es dann wesentlich lockerer zugeht als sonst, die von den inzwischen legendären Suppenbrötchentassen gehört haben, die jedes Jahr Kevin Lienen in seinem Ofen für die Festnacht zaubert.

Das Programm zum Reformationsabend ist auf die jungen Menschen zugeschnitten, spricht hier und da aber auch die Kerngemeinde an – trotz des ungewöhnlichen Tons. Denn auch im Gottesdienst drücken die jungen Vertreter des CVJM im Hünger der Veranstaltung ihren Stempel auf: „Wir sind mehr, als wir selbst aus uns machen können“, fassen die Redner die Botschaft der Reformation zusammen. Leistungsdruck war gestern, Gnade ist heute. Und so nehmen sie ihre Zuhörer mit und erinnern sie an die vier Säulen der Reformation: Allein durch die Gnade, allein durch den Glauben, allein die Schrift, allein Christus. Zur Erneuerung der Kirche und zur Frage nach der eigenen Identität laden die Gastgeber ein. Als dann auch noch Beatween zum Mitfeiern, Aufstehen und Rocken aufruft, lassen sich das viele der jungen Besucher nicht zweimal sagen.

Anschließend haben Pfarrerin Conrad und der CVJM gleich mehrere Stationen in der Kirche vorbereitet. Wer mag, kann über das Glaubensbekenntnis ins Gespräch kommen. Kreative Angebote rund um die Themen der Reformation warten auf jüngere und ältere Besucher. Und vor der Kirche wird nun die warme Suppe in den vorbereiteten Brötchentassen serviert. „Heute darf auch in den Kirchenbänken gegessen werden“, sagt Pfarrerin Almuth Conrad lachend und setzt sich dann selbst mit ihrem besonderen Abendessen in eine der Bänke und freut sich über die Stücke der Band „Beatween“.

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