Wermelskirchen Realschuleltern für den Auszug

Wermelskirchen · Nicht nur in der Politik, auch bei besorgten Realschuleltern werden Forderungen nach einer Aufgabe desPCB-belasteten Gebäudes immer lauter. Es gibt Äußerungen von Eltern, die den Auszug der Realschule fordern.

Die Sorge um die Gesundheit der Realschüler in dem PCB-belasteten Gebäude hat mittlerweile etliche Eltern bewogen, sich auch unmittelbar an die Kommunalpolitiker zu wenden.

So hat eine Abordnung des Bürgerforums bereits ein vertrauliches Gespräch mit Realschulleiterin Birgit Sköries gehabt. Eltern haben nun aber auch Dr. Werner Güntermann um Rat und Hilfe gebeten, ihre Interessen zu vertreten. Denn der FDP-Vorsitzende ist auch Pädagoge und hat selbst lange Jahre eine Schule geleitet.

Laut Güntermann haben sich Realschuleltern in E-Mails und Telefonaten vermehrt für einen Auszug der Schule aus dem PCB-belasteten Gebäude an der Rot-Kreuz-Straße ausgesprochen. Die Eltern könnten sich ein "Schulzentrum Ost" mit Haupt- und Realschule aus zwei getrennten Schulsystemen an einem Standort ebenso vorstellen wie auch sogar eine Gesamtschule.

Dörpfeldschule für GS Ost?

Natürlich hätten die Eltern aber auch die Frage gestellt, wohin dann die Grundschule Ost ziehen solle. Dabei seien sie auf das Gebäude der Dörpfeldschule an der Schillerstraße gekommen, das zur Zeit noch vom Gymnasium als Dependance genutzt wird, gibt Güntermann die Gedanken der Eltern wieder. Vielfach sei von den Eltern die Ansicht geäußert worden, dass die gesamte Schullandschaft in Wermelskirchen neu geordnet werden müsse.

Der für die Schulen zuständige Dezernent Jürgen Graef sieht dies ebenso, wie er gestern im BM-Gespräch hervorhob: "Über die Realschulmensa ist alles ins Rollen gebracht worden", sagt Graef über die gesamte Schullandschaft vor Ort.

Der Zeitdruck, unter dem die Entscheidungen für die Verwaltung und die Politik nun aber stünden, sei durch die Realschulmensa entstanden, bezieht sich Graef auf die Frist für die Mittel aus dem Konjunkturpaket II, die es nur gibt, wenn die Mensa bis Oktober gebaut und auch abgerechnet werden könnte. Und natürlich sei der Zeitdruck durch die bislang nicht absehbare Entwicklung bei den Schülerzahlen entstanden.

Der Ältestenrat mit den Fraktionsvorsitzenden wird deshalb am Freitag erneut einberufen. Dann sollen ihm auch die neuesten Zahlen aus dem Schulentwicklungsplan eröffnet werden. Diese Zahlen sind laut Graef aber nur ein Aspekt für die wahrscheinlich notwendige großflächige Neuordnung des örtlichen Schulwesens. Es geht auch nicht nur um die Frage, welche Raumkapazitäten die Schulgebäude haben.

"Wir müssen bei unseren Entscheidungen auch bedenken, dass sich die Sekundarstufe I in den nächsten fünf Jahren zu einer Gemeinschaftsschule oder zu einer Mittelschule entwickeln kann", gibt Graef zu bedenken. Die Diskussion sei jetzt für alles offen. Und dann gehe es auch um Fragen der Raumausstattung etwa für einen handwerklichen und einen kaufmännischen Unterrichtsbereich.

(RP)
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