Wermelskirchen Realschule wird aufgegeben

Wermelskirchen · Eine PCB-Sanierung für voraussichtlich 5,3 Millionen Euro wird es für die Realschule nicht geben. Das Gebäude wird aufgegeben, der Zeitpunkt wird nach PCB-Messungen im Sommer festgelegt, wie der Rat Donnerstag Abend entschied.

So voll wie Donnerstagabend war der Ratssaal in der jüngeren Geschichte noch nie. Nicht einmal, als die Protestler gegen eine geplante Outdoor-Arena aufmarschierten, herrschte solch ein Andrang im Zuschauerraum.

Mehr als 200 Schüler, Eltern und Lehrer der Realschule verfolgten teilweise sogar stehend, weil die Sitzplätze nicht ausreichten, die Ratssondersitzung zum Thema PCB. Und sie taten dies diszipliniert. Nur einmal musste Bürgermeister Eric Weik an die Ratsordnung erinnern, keine Meinungsäußerungen, auch nicht durch Applaus, im Zuschauerraum zu gestatten.

Auszugstermin nach PCB-Messung

Fast durchgängig einig waren sich die Fraktionen, wie sie mit der PCB-Problematik in der Realschule verfahren wollen. Lediglich die WNKUWG-Fraktion stimmte bis auf Dirk Wartmann für den Weiterbau der Realschulmensa, indem sie die Dringlichkeitsentscheidung zum Baustopp nicht mittrug. Alle anderen Ratsmitglieder billigten den wegen der PCB-Belastung der Realschule verfügten Baustopp für die Mensa durch ihr Votum nachhaltig.

Alle 61 Ratsmitglieder, mit einer Enthaltung der Linken stimmten gegen eine PCB-Grundsanierung der Realschule, die nach Darstellung von Dezernent Dr. André Bendict Prusa 5,3 Millionen Euro betragen würde.

Der Auszugstermin der Realschule soll aber erst dann festgelegt werden, wenn im Sommer unter den vorgeschriebenen Temperaturbedingungen weitere PCB-Messungen erfolgt sind. Einen sofortigen Auszug der Realschule, den die Schulkonferenz in einem Schreiben an die Parteien am Vortag noch gefordert hatte, lehnten die Politiker aber mit dieser Entscheidung ab.

Zustimmung bei allen 62 Ratsmitgliedern fand der Vorschlag der Stadtverwaltung, ein Gremium aus Fachleuten einzusetzen, dass nun die gesamte Schullandschaft in Wermelskirchen, vor allem der weiterführenden Schulen, beleuchtet und Konzepte für die Zukunft entwickelt.

Dieses Gremium soll vor allem auch pädagogische Wege für die Zukunft der Hauptschule und der Realschule weisen. Zudem wird ein Arbeitskreis Schulentwicklungsplanung eingerichtet. Außerdem soll die Verwaltung eine Lösung für die Über-Mittag-Betreuung anstelle der Mensa in der Realschule entwickeln.

Realschulleiterin schweigt

Birgit Sköries, die Leiterin der Realschule, wollte sich zu den Ratsbeschlüssen, die sie als Zuhörerin mitverfolgt hatte, jedoch nicht äußern. Auf Nachfrage der Bergischen Morgenpost sah sich die Schulleiterin zu einer Erklärung nicht in der Lage.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort