Wermelskirchen RBN kritisiert „Outdoor-Zirkus“

Wermelskirchen · Die Aktivitäten der Naturschützer laufen seit längerem "auf Sparflamme". Der neu gewählte Vorstand will das nun ändern und den Verein wieder stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken.

Wie soll es mit der Ortsgruppe Wermelskirchen des Rheinisch-Bergischen Naturschutzvereins (RBN) weitergehen? Das war die zentrale Frage in der Hauptversammlung im Hotel "Zur Eich". Denn zum einen hatte Vorsitzender Hans-Jürgen Plescher bereits im Vorfeld unmissverständlich klar gemacht: "Ich stehe nicht mehr zur Verfügung, da ich keine volle Amtsperiode mehr in Wermelskirchen bin".

Nicht mehr präsent

In zweieinhalb Jahren wird es Plescher in den Hochsauerlandkreis ziehen. Zum anderen wurde kritisiert, dass bezüglich der Arbeit und auch der Öffentlichkeitswirksamkeit "der See still ruht". Auch ist die Resonanz bei den Mitgliedern eher mäßig. So kamen gerade mal zehn von rund 80 Mitgliedern zur Versammlung. Gerade diese zehn sind engagiert und wollen die Arbeit des RBN in jedem Fall weiterführen und der Vereinsarbeit neues Leben einhauchen. Denn im vergangenen Jahr hat es außer dem Amphibienschutz und der Ornithologie keine Aktivitäten des RBN gegeben.

Bei mehr als 80 Mitgliedern müssen wir uns die Frage stellen, warum es so schwierig ist, Leute zu mobilisieren. Wir müssen wieder Interesse wecken", sagte Mitglied Elfi Schluck. Dem schloss sich Ulrich Schott an: "Der RBN scheint in Wermelskirchen nicht mehr präsent und im Bewusstsein der Bürger zu sein". Früher, etwa bei großen Themen wie dem Straßenbau, wäre man viel aktiver gewesen, sagte Schott weiter. "Wir brauchen eine offensive und aktive Öffentlichkeitsarbeit. Vielleicht mal mit einem Stand oder Stellwänden. Da können wir den Naturschutz auch positiv darstellen, um nicht immer nur als ,Nein-Sager' abgestempelt zu werden."

Gerade vor dem Hintergrund des großen Themas der Outdoor-Arena müsse man wieder Profil zeigen, waren sich alle Anwesenden einig. "Dieser Ski-Zirkus ist unmöglich geplant. Da geht wieder einmal Eigennutz vor Gemeinnutz", kommentierte Hans-Jürgen Plescher. Er glaube nicht, dass solch einem Vorhaben die Genehmigung erteilt werde. "Zwischen den vier umliegenden Straßen wird die Landschaft komplett zerstört", sagte Plescher. Besonders der Energieverbrauch sei untragbar.

Bürgermeister sei arrogant

Als "Outdoorzirkus, der leider noch nicht vom Tisch ist", bezeichnete Eckhard Schunk, der auch dem RBN Hauptverband angehört, die Situation in Osminghausen. Und Bürgermeister Weik lasteten die Naturschützer "herablassendes Verhalten und Arroganz" an, wenn es um das Thema Outdoor-Arena gehe.

Der neu gewählte Vorstand will sich verstärkt um neue Mitglieder bemühen und in Zukunft die Öffentlichkeit wieder stärker für den RBN sensibilisieren. Ökologischer und kultureller Naturschutz sollen im Vordergrund stehen.

(RP)
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